Ampulle mit Impfstoff von Moderna
Moderna hat bereits Daten zu einem Omikron-Booster-Impfstoff vorgelegt. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Covid-19 Moderna veröffentlicht positive Daten zu Omikron-Booster - EMA: Zulassung bis September

10. Juni 2022, 14:01 Uhr

Moderna hat erneut positive Daten für einen Booster-Impfstoff vorgelegt, diesmal ein speziell an Omikron BA.1 angepasstes Vakzin. Die EMA rechnet mit der Zulassung bis September.

Update 10. Juni: Inzwischen hat Moderna per Pressemitteilung positive klinische Ergebnisse zu seinem Booster-Impfstoff gegen Omikron vorgelegt. MRNA 1273.214 sei ein bivalenter Impfstoff, der einerseits vor der Ursprungsvariante von Sars-CoV-2 sowie vor dem ursprüngliche Omikron-Typ von Dezember 2021 schütze. In den Versuchen zeigten die Testpersonen mit dem angepassten Impfstoffen etwa 1,7 Mal so viele neutralisierende Antikörper gegen Omikron wie diejenigen, die eine weitere Dosis des nicht angepassten Impfstoffs erhalten hatten. Wie lange dieser Schutz anhält, soll nun im Lauf des Sommers evaluiert werden. Moderna will die Daten rasch bei den Zulassungsbehörden einreichen.

Die europäische Arzneimittelagentur EMA rechnet bis September mit der Zulassung angepasster Impfstoffe gegen Omikron und andere neue Coronavarianten. Bei einer Pressekonferenz sagte Marco Cavaleri, zuständiger Leiter der Abteilung für biologische Gesundheitsgefahren und Impfstoffstrategien, dass die Hersteller der fünf in der EU bereits zugelassenen Corona-Impfstoffe aufgefordert worden seien, bis Herbst angepasste Versionen zu entwickeln und Daten dazu einzureichen. Angepasst bedeute, sie sollten einen besseren und länger anhaltenden Schutz gegen Omikron und andere, neue, besorgniserregende Virusvarianten bieten, so Cavaleri.

Moderna: An Beta angepasster Booster

Die EMA beobachte vor allem die rasche Ausbreitung der neuen Omikronsubtypen BA.4 und BA.5 in Südafrika und prüfe, ob diese möglicherweise im Herbst auf der Nordhalbkugel neue Pandemiewellen auslösen könnten. Die Mitgliedstaaten seien zugleich aufgefordert worden, ihre bisherigen Notfallmaßnahmen gegen Corona in ein nachhaltiges Management des Virus umzuwandeln.

Die Behörden rechnen fest mit angepassten Booster-Impfstoffen der beiden Herstellern der mRNA-Impfungen Biontech/Pfizer und Moderna. Moderna hatte bereits Mitte April Daten zu einem sogenannten bivalenten Impfstoffkandidaten mRNA 1273.211 vorgelegt. Dieser Kandidat enthielt sowohl die Erbinformation für das Spikeprotein des ursprünglichen Wuhan-Virus als auch der Beta-Variante, die als erste eine Fähigkeit zum Ausweichen bestehender Antikörper gezeigt hatte.

Doppelt so guter Schutz gegen Omikron

Omikron hat einige Mutationen am Spikeprotein mit der Beta-Variante gemeinsam. Nach Angaben von Moderna zeige die an Beta angepasste Variante eine überragende Immunogenität. Die Versuchsteilnehmer hatten nach einer Booster-Dosis mit mRNA 1273.211 2,2 Mal mehr neutralisierende Antikörper gegen Omikron, als Personen, die mit dem bisherigen Impfstoff geboostert worden waren.

Nach sechs Monaten hatten die mit dem angepassten Impfstoff geimpften immer noch 2,15 Mal so viele neutralisierende Antikörper gegen Omikron wie die Vergleichsgruppe. Zu diesen Daten muss allerdings angemerkt werden, dass die Versuchsgruppen verlgeichsweise klein sind und es daher schnell zu Schwankungen der Werte kommen kann.

Bis Herbst soll Booster-Impfung verfügbar sein

Laut Moderna will nun die Zulassung für die Omikron-Version MRNA 1273.214 beantragen. Biontech und Pfizer gibt es noch keine Mitteilungen zu den Ergebnissen von Studien zu einer angepassten Impfstoffversion. Nach früheren Angaben sollen diese aber bis Ende Mai vorgelegt werden.

(ens)