Männlicher Jugendlicher mit Maske bekommt von einer medizinischen Mitarbeiterin in Schutzkleidung eine Impfung. Ansicht von schräg oben.
Über den Sommer soll es nun auch zu Covid-19-Impfungen bei Schülerinnen und Schülern kommen. Bildrechte: imago images/Eibner

Covid-19-Imfpung Verträglich und voller Schutz: Gute Ergebnisse zu BioNTech-Impfung bei 12- bis 15-Jährigen

28. Mai 2021, 16:21 Uhr

Eine aktuelle US-Studie legt nahe, dass eine Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren einen hundertprozentigen Schutz bei einer sehr guten Verträglichkeit des Präparats von BioNTech/Pfizer biete. Über eine Zulassung will die EMA noch heute entscheiden.

Gerade erst hat die Bundesschülerkonferenz ein Vorgriffsrecht auf den Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gefordert – denn für Unter-16-Jährige wird es in absehbarer Zukunft vor allem den geben. Aber ob Vorgriffsrecht oder nicht – schon ab 7. Juni könnte es zumindest teilweise Impfungen für Jugendliche geben, das gaben Bund und Länder am gestrigen Donnerstag bekannt.

Voraussetzung ist eine Freigabe des mRNA-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), eine Entscheidung wird für den heutigen Freitag erwartet. Von wissenschaftlicher Seite gibt es schon mal grünes Licht: Eine Studie, die am Donnerstag im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, bestätigt dem Präparat einen guten Schutz bei den Zwölf- bis 15-Jährigen.

Forschende legen hundertprozentigen Schutz nahe

Bei über tausend Geimpften trat demnach kein Fall von Covid-19 auf. In der Kontrollgruppe, die in etwa genau so groß war und statt Impfstoff ein Placebo erhalten hat, waren es 16 Fälle. Auch größere Impfreaktionen blieben aus – vielfach kam es lediglich zu Schmerzen an der Infektionsstelle, teilweise auch zu Müdigkeit und Kopfschmerzen.

Der Impfschutz liege den Forschenden zufolge bei 100 Prozent – und sei noch einmal besser als bei den 16- bis 25-Jährigen. Dass sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren schon Anfang Juni impfen lassen können, gilt trotzdem nicht als gesichert. So gab es Andeutungen der Ständigen Impfkomission (Stiko), auch bei einer EMA-Zulassung zunächst nur eine Impfempfehlung an vorerkrankte Kinder und Jugendliche geben zu wollen, weil die Datenlage zu Nebenwirkungen noch zu gering ausfalle.

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Link zur Studie

Die Studie Safety, Immunogenicity, and Efficacy of the BNT162b2 Covid-19 Vaccine in Adolescents erschien am 27. Mai 2021 im New England Journal of Medicine.

DOI: 10.1056/NEJMoa2107456

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3 Kommentare

Reuter4774 am 29.05.2021

Das nicht genug Impfstoff da ist, ist kein wirkliches Argument. Andererseits geht es schon solange zu Lasten der Kinder und Jugendlichen, dass wir uns schon daran gewöhnt haben? Ich halte es für falsch, die Zukunft mit Füßen zu treten, die Rentner und Risikogruppen erwirtschaften (dann) nämlich nichts mehr, schon garnicht die Lockdown- und Folgekosten.
Aber traurig, das wir der Gerokratie schon soweit folgen, dass Kindern der Impfstoff geneidet und abgesprochen wird.

nasowasaberauch am 29.05.2021

Die StIko arbeitet verantwortungsvoller als die EMA, die immer vorprescht und sich dann korrigieren muss, bzw. ihre Empfehlung auf verlorenem Posten verteidigt. Der mRNA Impfstoff ist neuartig und wie lang ist eine Langzeitstudie aus Sicht der Kinder im Verhältnis zur Lebenserwartung. Kinder mit Vorerkrankung sind natürlich zu schützen, aber bei gesunden Kindern ist eine Impfung fragwürdig. Außerdem ist die Ankündigung ab 07.06. (wie immer) nicht mit Impfstoff abgedeckt. Saalrunde ruft eine und sie weiß der Bierkeller ist leer. Dieses leere Versprechen ruft kurz Freude hervor und danach Frust.

Reuter4774 am 28.05.2021

Das ist erfreulich. Und ich werde, leider ist mein Kind erst 10, ihn ebenso impfen lassen wie mich. Als ehemaliges DDR- Kind bin ich generell vollständig geimpft und sehe keinen Nachteil darin, nicht jede einzelne Krankheit zu bekommen. Natürlich muss diese Entscheidung den Eltern frei gestellt sein/ bleiben. Dennoch verstehe ich die, teils übertriebene, Aufregung nicht. Ich vertraue auf die, kürzere, Testphase und habe selbst mit Astra Zeneca sehr gute Erfahrungen gemacht, außerdem kennt auch mein Sohn die jährliche Grippeschutzimpfung.
Wie gesagt, Ausnahmen gelten natürlich für (echte!) Allergiker gegen Impfstoffe.

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