Ein Hausarzt impft einen Patienten mit einer Schutzimpfung gegen das Coronavirus.
Die Corona-Impfstoffe sollen im Herbst erneut angepasst werden, empfiehlt die EMA. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Covid-19 EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt Corona-Impfstoffe gegen XBB

07. Juni 2023, 13:47 Uhr

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt eine vollständige Anpassung der Corona-Impfstoffe auf die derzeit dominante XBB-Variante. Eine Impfung damit sei aber primär für Risikogruppen relevant.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt für die neue Impfperiode ab Herbst eine Anpassung der Corona-Impfstoffe. Sie sollten an die sogenannte XBB-Variante des Virus angepasst werden, die zur Zeit in Europa und anderen Teilen der Welt dominant sei, teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit.

Laut einem bereits am 30. Mai veröffentlichten Bericht, soll der angepasste Impfstoff monovalent sein, also keine Komponente des Wildtyps von Sars-CoV-2 enthalten. Zur Begründung hieß es, dass sich das Virus weiterentwickle und nicht mehr zu früheren Varianten zurückkehre. Daher müssten nicht mehr zirkulierende Virusvarianten nicht mehr abgedeckt werden.

EMA: Auch derzeitige Impfstoffe schützen noch, Schutz wird aber über die Zeit schwächer

Kleinere Studien der Impfstoffhersteller Moderna und Biontech hatten vor rund einem Jahr gezeigt, dass Geimpfte etwas mehr Antikörper gegen eine neue Virusvariante ausbilden, wenn keine Wildtyp-Viruskomponente mehr enthalten war. Allerdings hängt dieser Effekt möglicherweise auch mit der Menge der angepassten Komponente zusammen.

Bei der Pressekonferenz am Dienstag sagten die Experten des EMA, auch die derzeit zugelassenen Impfstoffe gegen BA.5 und den Wildtyp seien weiterhin wirksam und verhinderten ernsthafte Erkrankungen, Krankenhausaufnahmen und Todesfälle. Der Schutz vor dem Virus werde aber mit der Zeit schwächer, wenn sich neue Varianten des Virus bildeten.

Auffrischungsimpfungen vor allem für Risikogruppen

Die EMA empfiehlt – ähnlich wie die Stiko in Deutschland – vor allem Auffrischungsimpfungen für Menschen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko. Dazu gehören Menschen über 60 Jahre und Personen mit einem ohnehin geschwächten Immunsystem. Auch sollten EU-Staaten die Impfung von Mitarbeitern im Gesundheitssystem erwägen, die eher einer Infektion ausgesetzt seien. Eine einzige Dosis des Wirkstoffes sei als Auffrischung ausreichend.

(ens/dpa)

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