Impfung einer Schwangeren
Eine Impfung während der Schwangerschaft stellt kein gesundheitliches Risiko für die Babys dar, zeigen Daten aus Israel. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/AFLO

Corona Impfstoffe Schwangeren-Impfung kein Risiko für Babys – Covid-19 kann Embryos dagegen töten

11. Februar 2022, 11:29 Uhr

Lassen sich Schwangere mit Biontech impfen, hat das keinen Einfluss auf die Gesundheit ihrer Kinder nach der Geburt. Kommt es hingegen zur Infektion, kann Sars-CoV-2 die Plazenta zerstören und zu Totgeburten führen.

Könnte eine Impfung gegen Corona während der Schwangerschaft Folgen für die Gesundheit der neugeborenen Kinder haben? Um diese Frage zu klären, hat ein Forscherteam um Inbal Goldshtein Daten einer israelischen Krankenkasse ausgewertet. Die Wissenschaftler berechneten, ob es einen statistischen Zusammenhang gibt zwischen der Impfung einer werdenden Mutter mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer und dem Auftreten von Missbildungen, plötzlichen Kindstoden oder Krankenhauseinweisungen der Babys in den ersten fünf Monaten nach der Geburt. Ergebnis: Die Forscher fanden keine Unterschiede, die sich durch eine Impfung der Mutter erklären ließen. Die Impfung hatte offenbar keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit Babys.

In einer zweiten Studie kommt ein internationales Team von Pathologen umgekehrt zu dem Schluss, dass eine Infektion mit Corona während der Schwangerschaft ein tödliches Risiko für die Babys darstellt. Sars-CoV-2 ist offenbar bereits in einigen Fällen in die Plazenta eingedrungen, hat das Organ zerstört und die ungeborenen Kinder getötet.

Sars-CoV-2 kann Plazenta zerstören und Babys befallen

Das Team der Forscher umfasste insgesamt 44 Fachärzte für Geburtsmedizin aus 12 Ländern. Sie untersuchen Gewebeproben von 64 Totgeburten und 4 kurz nach der Geburt verstorbenen Neugeborenen, beziehungsweise das Plazentagewebe der Mütter. Alle 68 Plazenten zeigten demnach deutliche Spuren der Infektion mit dem Virus. Im Durchschnitt waren rund 77 Prozent des Gewebes durch Sars-CoV-2 angegriffen worden. In einigen der tot geborenen Babys fanden die Forscher das Virus auch in deren inneren Organen.

Dass die Plazenta durch die Viren geschädigt wird, ist kein Alleinstellungsmerkmal von Covid-19. Ähnliche Effekte können auch bei Influenza auftreten. Die Forscher merken an, dass es auch dann zu schweren Schäden an dem für das Überleben des Fötus zentral wichtigen Organ kommen kann, wenn die Mutter moderat erkrankt ist. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse wird noch einmal deutlicher, wie wichtig die Impfung von Schwangeren ist.

Geimpfte Mütter kommen häufiger aus wohlhabenden Gegenden

Die neue Studie aus Israel zeigt, dass die Impfung für Föten keine Gefahr darstellt und es auch nach der Geburt nicht zu Schäden kommt, die möglicherweise durch den Impfstoff verursacht wurden. Die Forscher konnten auf Daten zu 24.288 Neugeborenen zugreifen, die über Zeiträume von zweieinhalb bis zu sieben Monaten nach der Geburt beobachtet worden waren. Die Mütter von 16.697 Kindern hatten sich während der Schwangerschaft mit Biontech impfen lassen, 2.134 davon sogar im ersten Schwangerschaftsdrittel.

Statistische Unterschiede gab es vor allem hinsichtlich der demografischen Daten der Mütter. Frauen, die sich während der Schwangerschaft impfen ließen, waren auch häufiger gegen Grippe geimpft, im Durchschnitt etwas älter und eher aus wohlhabenden Wohngegenden. Hinsichtlich notwendig werdender Klinikaufenthalte der Kinder, angeborener Missbildungen oder Todesfällen bei den Babys gab es allerdings keine Unterschiede zwischen den Kindern von in der Schwangerschaft geimpften beziehungsweise nicht geimpften Müttern.

Kindstode, Missbildungen und Klinikeinweisungen von Babys insgesamt selten

Umgekehrt konnten die Forscher lediglich dann Unterschiede sehen, wenn sie betrachteten, ob die Mütter Raucherinnen waren oder nicht. Insgesamt sei die Rate dieser dramatischen Ereignisse bei den Kindern aber sehr niedrig gewesen, was die statistische Aussagekraft einschränkt. Impfungen der Mütter schaden den Babys also nicht, wobei die allermeisten betrachteten Babys laut den Daten insgesamt gesund waren.

(ens)

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