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Wenn Kinder Masken tragen mussten, kam es seltener zu Corona-Schließungen in Kindergärten in den USA, zeigt eine neue Studie (Archivbild). Bildrechte: imago images/ZUMA Wire

Covid-19USA: Maskenpflicht für Kinder kann Kita-Schließungen verhindern

28. Januar 2022, 15:59 Uhr

US-Forscher fanden heraus: Tragen Kinder in Betreuungseinrichtungen Masken, müssen die Einrichtungen seltener wegen Covid-19-Fällen schließen. Maskenpflichten könnten Einrichtungen während der Pandemie offenhalten.

Masken tragen macht keinen Spaß, kleinen Kindern erst recht nicht. Doch inzwischen belegt eine ganze Reihe von Forschungsarbeiten, dass Masken eines der effektivsten Mittel sind, um die Ausbreitung von Sars-Coronavirus-2 zu begrenzen. Eine neue Studie von Forschenden des Yale-Universität im Fachjournal "JAMA Network Open" belegt diesen Effekt nun auch für Einrichtungen, in denen Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut werden.

Einrichtungen mit Maskenpflicht mussten 14 Prozent seltener schließen

Die Forscher hatten in zwei Runden insgesamt 6.654 Mitarbeiter von Kinderbetreuungseinrichtungen in allen 50 Bundesstaaten der USA befragt. Die erste Runde fand im Mai und Juni 2020 statt, die zweite ein Jahr später. Die Kinderpflegerinnen und -pfleger wurden zu den Pandemie-Maßnahmen ihrer Einrichtungen befragt und dazu, ob die Einrichtungen während des Untersuchungszeitraums (vorübergehend) wegen Covid-19-Ausbrüchen schließen mussten.

Bei der statistischen Analyse der ergriffenen Maßnahmen und berichteten Schließungen stellten die Forscher fest, dass Abstandsregeln praktisch keinen Effekt hatten. Mussten alle Kinder ab zwei Jahren Masken tragen, reduzierte das das Risiko, dass die Einrichtung geschlossen werden musste, um rund 14 Prozent.

Maskenpflichten in Kitas möglichweise sogar noch effektiver

33,7 Prozent der in den Einrichtungen betreuten Kinder waren zwei Jahre und jünger, 45,6 Prozent waren 3 bis 5 Jahre und 20,8 waren mindestens 6 Jahre alt. Galten im Mai und Juni 2020 nur in 8,6 Prozent der Einrichtungen Maskenpflichten, waren es ein Jahr später 32,7 Prozent, also in etwa jeder dritten Einrichtung. Insgesamt kam es in rund 42,7 Prozent der Einrichtungen zu Schließungen, dabei signifikant häufiger in solchen ohne oder mit nur teilweisen Maskenpflichten.

Die Autoren schränken hier allerdings ein, dass sie nicht erhoben haben, ob es zur Schließung wegen eines Ausbruchs innerhalb der Einrichtung kam oder ob die Kinder sich bei Gelegenheiten außerhalb der Einrichtungen infiziert haben. So sei der Effekt von Maskenpflichten möglicherweise noch höher, werde aber vom Infektionsgeschehen außerhalb der Einrichtung konterkariert.

Masken verursachen kein Asthma und Kinder lernen trotz Maske sprechen

In ihrem Fazit gehen die Autoren der Studie auf verschiedene Bedenken ein. So seien keine zusätzlichen, möglicherweise durch die Masken ausgelösten Asthma-Symptome festgestellt worden. Mit dem Verweis auf andere Studien schreiben die Wissenschaftler, dass Kinder auch Gefühle in den Gesichtern ihres Gegenübers erkennen könnten, wenn das Gegenüber eine Maske trage. Auch das Sprechvermögen leide nicht erkennbar unter dem Tragen einer Maske.

(ens)

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