Kind mit Fieberthermometer im Mund
Die Omikron Variante führte in den USA zu deutlich mehr neuen Ansteckungen bei Kindern. Die Infektionen verliefen jedoch milder als bei Delta. (Symbolfoto) Bildrechte: imago images/Westend61

Covid-19 USA: Omikron bei kleinen Kindern viel häufiger als Delta – aber milder

01. April 2022, 17:02 Uhr

Zu Beginn der Omikronwelle gab es Befürchtungen, Corona könnte für Kinder gefährlicher geworden sein. Daten aus den USA geben Entwarnung, zeigen aber, dass sich die Infektionen versechsfacht haben im Vergleich mit Delta.

Wie gefährlich ist eine Omikron-Infektion für Kinder unter fünf Jahren, für die noch kein Impfstoff bereitsteht? Forscher aus den USA haben medizinische Daten von über 650.000 kleinen Kindern ausgewertet, die zwischen Anfang September und Ende Januar an Covid-19 erkrankten und verglichen dabei die Krankheitsverläufe bei Delta (September bis November) und Omikron (Ende Dezember bis Ende Januar). Ergebnis: Omikron verlief zwar milder, infizierte aber deutlich mehr Kinder.

Bis zu 6.000 Neuansteckungen pro Woche

Das Team um Professorin Rong Xu errechnete für die Zeit der Dominanz von Delta relativ stabile Inzidenzen von etwa 750 bis 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. [In der Studie werden die Inzidenzen pro Tag und 1.000 Einwohner angegeben, wir haben sie hier zur besseren Vergleichbarkeit in die in Deutschland gängige Form umgerechnet, Anm. MDR Wissen.] Mit Beginn der Omikron-Welle stiegen diese Zahlen im Dezember auf 7-Tages-Inzidenzen von 1.700 bis 4.000 an und erreichten im Januar mit bis zu 6.000 Neuinfektionen ihren Höhepunkt.

Die Inzidenz bei den Kleinkindern von 0 bis 2 Jahre sei dabei höher gewesen, als bei den 2- bis 4-Jährigen. Nach der statistischen Bereinigung der Daten um demografische Faktoren zeigte sich jedoch, dass klinisch schwere Fälle bei Omikron deutlich seltener vorkamen als bei Delta. Zu beachten gilt dabei, das klinisch schwer in diesem Fall bedeutet, dass Kinder auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Dass es nun häufiger zur Fällen von Pseudokrupp kommt, einer Hustenattacke, die mit Atemnot verbunden sein kann, schließt diese Aussage nicht aus.

Kaum noch neue Infektionen in den USA

In den USA ist die Coronawelle inzwischen weitgehend abgeklungen. Laut den Daten der Johns Hopkins Universität beträgt die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz nur noch 64,4.

(ens)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 10. Februar 2022 | 21:45 Uhr

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