Virologenkongress im Livestream Pandemie besiegen: Ihre Fragen an Deutschlands führende Virologen

26. März 2021, 19:29 Uhr

Das Coronavirus hat die Welt und unser Leben nach einem Jahr noch immer fest im Griff. Wie lässt sich die Pandemie besiegen? Woher kommt das SARS-CoV-2-Virus, wohin geht es? Darüber diskutieren Virologen aus Deutschland und weltweit vom 24. bis 26. März auf ihrer Jahrestagung. MDR WISSEN überträgt die abschließende Podiumsdiskussion live im Stream. Stellen Sie uns hier Ihre Fragen.

Die Infektionszahlen steigen und die Impfungen stagnieren, die Zuversicht auf ein baldiges Ende der Pandemie scheint ausgebremst. Virologen aus ganz Deutschland und weltweit treffen sich Ende März zu einem virtuellen Kongress, veranstaltet von Conventus aus Jena. Auf der 30. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie diskutieren sie aktuelle Forschungen und Perspektiven. MDR WISSEN überträgt die Podiumsdiskussion mit acht führenden Virologinnen und Virologen am 26. März ab 19:30 Uhr. Moderiert wird die Diskussion von Professor Thomas Schulz, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Hannover.

  • Professor Ralf Bartenschlager, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg
  • Professorin Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie, Uniklinikum Frankfurt
  • Professor Christian Drosten, Direktor des Intituts für Virologie am Charité-Uniklinikum Berlin
  • Professor Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Uniklinikum Erlangen
  • Professor Thomas Stamminger, Ärztlicher Direktor des Institutes für Virologie am Uniklinikum Ulm
  • Professorin Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für neuartige Viruserkrankungen an der Uniklinik Genf/Schweiz
  • Professor John Ziebuhr, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Gießen
  • Professor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie, Uniklinikum Essen

Die Gäste der Live-Diskussion im Stream von MDR Wissen

Diese Virologen diskutieren über Auswege aus der Pandemie

Prof. Dr. med. Thomas Schulz
Moderator: Professor Thomas Schulz, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Hannover
Thomas Schulz forscht in Hannover zu Infektionen bei immungeschwächten Patienten, die viralen Infektionen oft mit wenig Schutz ausgesetzt sind. Er arbeitet an der Entwicklung neuer antiviraler Wirkstoffe und vorbeugender und therapeutischer Impfungen. Weitere Schwerpunkte des Wissenschaftlers sind die Analyse von Biomarkern zur Infektionskontrolle und zur Risikoabschätzung, sowie die Entwicklung adoptiver Immuntherapien. Statt einer Impfung werden hierbei spezifische Abwehrzellen transferiert.
Bildrechte: MHH/ Nico Herzog
Prof. Dr. med. Thomas Schulz
Moderator: Professor Thomas Schulz, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Hannover
Thomas Schulz forscht in Hannover zu Infektionen bei immungeschwächten Patienten, die viralen Infektionen oft mit wenig Schutz ausgesetzt sind. Er arbeitet an der Entwicklung neuer antiviraler Wirkstoffe und vorbeugender und therapeutischer Impfungen. Weitere Schwerpunkte des Wissenschaftlers sind die Analyse von Biomarkern zur Infektionskontrolle und zur Risikoabschätzung, sowie die Entwicklung adoptiver Immuntherapien. Statt einer Impfung werden hierbei spezifische Abwehrzellen transferiert.
Bildrechte: MHH/ Nico Herzog
Prof. Ralf Bartenschlager begutachtet Proben
Professor Ralf Bartenschlager, Leiter der Molekularen Virologie, Uniklinikum Heidelberg
Ralf Bartenschlager arbeitet auf dem Gebiet der molekularen Virologie der Flaviviridae. Er erforscht die Wirt-Pathogen-Interaktion mit einem besonderen Fokus auf die Immunantwort gegen das Pathogen, die Biologie des Replikationszyklus von Flaviviren, die Erforschung neuer antiviraler Wirkstoffe/-konzepte sowie die Pathogenese hepatotroper Viren, insbesondere der Assoziation der Hepatitis-Virus-Infektion mit dem Leberkarzinom.
Bildrechte: Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. Sandra Ciesek
Professorin Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Uniklinikum Frankfurt
Sandra Cieseks Forschungsschwerpunkte sind neue Therapieformen für Hepatitis C und die Suche nach Medikamenten gegen COVID-19. Seit 2020 ist sie maßgeblich an der Forschung zum Coronavirus beteiligt. Mit ihrem Team gelang ihr im Februar 2020 der Nachweis, dass auch symptomfreie Personen Überträger des Virus sein können. Seit September 2020 ist sie abwechselnd mit Christian Drosten zu Gast im NDR-Podcast Coronavirus-Update und erklärt wissenschaftliche Kontexte zur Pandemie.
Bildrechte: imago images/rheinmainfoto
Prof. Dr. Christian Drosten beim Deutschen Radiopreis im September 2020: Er wurde für seinen Podcast "Coronavirus-Update" geehrt.
Professor Christian Drosten, Direktor des Intituts für Virologie am Charité-Uniklinikum Berlin
Christian Drosten gilt als einer der bekanntesten Experten in der Corona-Pandemie. Er ist Professor, Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor an der Charité in Berlin und zugleich Leiter des Fachbereichs Virologie von "Labor Berlin", dem größten Krankenhauslabor Europas. Bereits im Jahr 2003 erhielt er einen Preis der Werner-Otto-Stiftung zur Förderung des medizinischen Nachwuchses für die "Identifizierung des SARS-Coronavirus und Etablierung eines schnellen diagnostischen Testsystems". Während der Corona-Pandemie wurde Drosten ein gefragter Experte und wissenschaftlicher Berater der Bundes- sowie der Landesregierungen. Er erhielt im Jahr 2020 mehrere Auszeichnungen zu seiner Wissenschaftskommunikation und seiner Forschung.
Bildrechte: imago images / xim.gs
Porträtfoto des Virologen Professor Klaus Überla vom Universitätsklinikum Erlangen
Professor Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Uniklinikum Erlangen
Klaus Überla ist neben seiner Arbeit am Virologischen Institut Erster Prodekan der Medizinischen Fakultät der Erlanger Universität und Mitglied in der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. In der STIKO wirkt er zudem in der Arbeitsgruppe zur Covid-19-Impfung mit. Er forscht in einem Verbundprojekt an der Gewinnung humaner neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2.
Bildrechte: F. Männel / Uniklinikum Erlangen
Prof. Isabella Eckerle
Professorin Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für neuartige Viruserkrankungen an der Uniklinik Genf / Schweiz
Isabella Eckerle ist Virologin und forscht zu Zelllinien. In der Corona-Pandemie untersucht sie die unterschiedlichen Reaktionen von Erwachsenen und Kindern, insbesondere das Vorhandensein von Coronaviren in den oberen Atemwegen von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen. Eckerle fand mit ihrer Forschung heraus, dass Kinder zwar leichter erkranken aber genauso infektiös wie Erwachsene sein können. Aktuell untersucht sie mit ihrem Team die Reaktion des Lungenepithels auf eine Corona-Infektion. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, diagnostische Richtlinien zu erstellen. Damit wäre für Ärzte und Pflegepersonal leichter möglich zu erkennen, ob die Patienten leicht oder schwer erkrankt sind.
Bildrechte: Isabella Eckerle
Prof. Dr. John Ziebuhr
Professor John Ziebuhr, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Gießen
John Ziebuhr forscht unter anderem am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung zu neu auftretenden Infektionskrankheiten. Dabei hat er sich auf die Identifizierung von unbekannten Pathogenen und das Ausbruchsmanagement sowie die Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten spezialisiert. Mit seinem Team sowie mit Forschenden aus Marburg und Russland hat er mögliche neue Therapieansätze entdeckt. Offenbar kann ein spezielles Enzym dem Corona-Erreger zum Verhängnis werden.
Bildrechte: JLU / Rolf K. Wegst
Prof. Dr. med. Thomas Stamminger
Professor Thomas Stamminger, Ärztlicher Direktor Uniklinikum Ulm
Thomas Stamminger ist seit August 2020 Erster Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV). In seiner Forschung beschäftigt sich Stamminger mit einem wichtigen humanpathogenen Virus, dem humanen Cytomegalovirus (HCMV). Dabei handelt es sich um ein weit verbreitetes Herpesvirus, das bei etwa 40 Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung Infektionen hervorruft.
Bildrechte: Universitätsklinikum Ulm
Ein Porträt von Prof. Dr. Ulf Dittmer
Professor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie, Uniklinikum Essen
Ulf Dittmer forscht zur Immunabwehr von Viren sowie zu chronischen Virusinfektionen. Dabei geht es u.a. um die Suche nach Impfstoffen und Immuntherapien gegen humanpathogene Retroviren, wie HTLV und HIV.
Bildrechte: Universitätsklinikum Essen
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9 Kommentare

Augendoc am 24.03.2021

Ritter Runkel, Sie haben den Sinn dieser Veranstaltung offensichtlich nicht verstanden und wollen nur "Dampf ablassen". Hier gibt es die gute Gelegenheit, virologischen Experten Fragen zu stellen, die Sie wirklich interessieren und die mit dem Thema SARS Cov 2 Virus zu tun habe. Ihren Frust bezüglich der Pandemie-Bewältigung in Deutschland sollten Sie tatsächlich lieber mit Ihrem Abgeordneten vorort besprechen. Nur mal soviel: in Brasilien gab es allein heute über 3000 Corona-Tote. Ich weiß nicht, ob Sie lieber dort leben wollen?
Eine Demokratie kann anstrengend sein und funktioniert gerade jetzt nicht perfekt, weil jeder seine freie Meinung äußern kann und Maßnahmen an die Akzeptanz in der Bevölkerung angepaßt werden.
Aber unter einem Corona leugnenden Diktator, dem die eigene Bevölkerung genauso wie der Regenwald egal ist und der nur sein machtbesessenes Ego präsentieren will, ist sicherlich weitaus schlimmer, als der Umgang mit der Pandemie in Deutschland.

Ritter Runkel am 24.03.2021

Die Lockdownmaßnahmen sind mittlerweile das, was der Aderlass bis ins frühe 20. Jahrhundert war- ein Universalmittel, das immer hilft. Wenn es einmal nicht hilft, hat man zu wenig Blut abgelassen.
Im Totenschein von Thomas Jefferson stand, dass er trotz(!) 1.5 l Blutabnahme gestorben ist.
Wir fragen uns, wie die bloß drauf gekommen, dass der Aderlass das richtige Mittel ist. Kaum vorstellbar, oder?
Und heute haben wir wieder strengere Maßnahmen.

MDR-Team am 22.03.2021

@Ritter Runkel,
welche Virolog*innen vermissen Sie denn?
Bitte bedenken Sie zudem, dass es sich hier nicht um eine politisch/gesellschaftliche Diskussionsrunde handelt, sondern um eine wissenschaftlich-virologische. Und natürlich ist das Gespräch zu jedem Zeitpunkt sinnvoll/wichtig, vor allem nach einem längeren Zeitraum, in dem der Wissensstand zu Corona so enorm gewachsen ist. Fragen können heute viel konkreter beantwortet werden als noch vor einem Jahr.