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Forschung am Corona-VirusDie Covid-19 Karte der Hoffnung

09. April 2020, 10:08 Uhr

Weltweit nimmt nicht nur die Zahl der Covid-19-Patienten zu. Auch Forschungsprojekte, die an einer Lösung der Corona-Krise arbeiten werden immer mehr. Eine Webkarte aus Heidelberg gibt einen Überlick.

von Karolin Dörner

Die Karte der Hoffnung ist eine Weltkarte mit vielen bunten Punkten. Sie ist deswegen eine Karte der Hoffnung, weil die Punkte für Forschung stehen, genauer gesagt, klinische Forschung. Das heißt: Hier werden Studien am Menschen gemacht, zum neuartigen Coronavirus. Studien aus ganz verschiedenen Kategorien, erklärt Sven Lauterbach. Geoinformatiker an der Uni Heidelberg, der die Karte miterstellt hat:

Es sind einerseits Studien, wo es um die Entwicklung von Medikamenten geht. Andererseits Studien, wo es um die Entwicklung von Impfstoffen geht. Dann gibt es Studien, wo es um das Verständnis geht, das generelle der Krankheit. Studien zum Bereich Diagnose.

Sven Lauterbach. Geoinformatiker, Uni Heidelberg

Kurzum: Studien, die sich damit beschäftigen, wie man Covid-19 bekämpfen kann. Auf dieser Forschung liegt derzeit die Hoffnung. Eine Impfung etwa könnte den Ausnahmezustand beenden, Therapien und Medikamente die Todesrate senken.

Zahlreiche Forscher arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung von Corona

"Wir dachten, dass sendet schon eine sehr positive Botschaft, dass man sieht, da passiert unglaublich viel, was man so ja gar nicht mitbekommt, weil viele der Darstellungen in den Medien doch stärker auf die negativen Auswirkungen fokussieren", sagt Lauterbach.

Wie zum Beispiel die Ansteckungs- oder Todesraten. Gucken wir mal drauf auf die Karte der Hoffnung: Zu finden ist sie auf der Seite der Geoinformation der Uni Heidelberg. Bunt bepunktet sind China, Europa und Nordamerika. Klickt man auf einen der Punkte, erfährt man, dass zum Beispiel in Leipzig am Verständnis des Virus' geforscht wird.

Viele Studien gegen Corona laufen seit Ende März

Deutschland ist aktuell insgesamt fünf Mal vertreten. Und man sieht auch: Die Studien sind sehr jung. Ende März fiel für die meisten der Startschuss. Ein weltweiter Trend, erzählt Benjamin Herfort, ebenfalls Geoinformatiker der Uni Heidelberg.

Es ist super spannend auch jetzt gerade zu sehen: Als wir damit angefangen haben, vor zwei Wochen, da hatten wir Studien tatsächlich nur in China. Wenn man jetzt die Entwicklung so sieht, wie in Europa immer mehr Studien durchgeführt werden, wie in den USA Studien durchgeführt werden, aber auch in ganz anderen Ländern, im Iran gibt es jetzt sehr viele Studien, also es ist sehr beeindruckend.

Benjamin Herfort, Geoinformatiker, Uni Heidelberg

Karte gibt Fachleuten einen Überblick über die Forschung gegen Corona

Die Zahlen haben die Geoinformatiker von der WHO übernommen. Um die Studien in ihre Kategorien einzuteilen, gab es Hilfe von den hauseigenen Medizinern. Auch an sie richtet sich schließlich die neue "Covid-19 Karte". Die bunten Punkte sollen nicht nur uns Hoffnung machen, sondern auch Fachleuten einen Überblick verschaffen, damit die sich schneller austauschen können.