Sars-CoV-2 Neues Modell zeigt Coronavirus in Atomauflösung
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18. Mai 2020, 16:21 Uhr
Wie sähe das neue Coronavirus aus, wenn man sogar seine einzelnen Atome sichtbar machen könnte? Ein neues Computermodell zeigt feinste Details des Krankheitserregers, basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung.
Gefährlich aber auch faszinierend: Ein Team von Biomedizinern und Grafikern vom Moskauer Studio Visual Science hat ein neues, hoch aufgelöstes Modell des Sars-Coronavirus-2 erstellt, das den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Krankheitserreger abbildet. Auf den Grafiken ist das Virus auf Ebene seiner einzelnen Moleküle zu sehen.
Die Krone der Spikeproteine
Grundlage dieser Visualisierungen sind aktuelle Studien zur Struktur des Virus, zu seinen Proteinen und dazu, wie diese Eiweiße miteinander verknüpft sind und interagieren. Die Biologen haben sich bei der Konzeption auch mit Virologen ausgetauscht. Zu sehen sind unter anderem die sogenannten Spikeproteine, die Moleküle auf der Hülle des Krankheitserregers. Mit diesen Spikeproteinen dockt das Virus an die menschlichen Zellen an und schleust dann sein Erbgut in sie ein. Ihre spezifische Form, die an eine Krone erinnert, gibt den Coronaviren ihren Namen.
Virus greifbarer machen
Die Visualisierung gehört zu dem nicht kommerziellen Projekt "Viruspark" der Firma Visual Science. Die Grafiker haben zuvor bereits Modelle erstellt von HIV, Ebola, Grippeviren, Papillom- und Zikaviren. Für ihr HIV Modell gewannen sie 2010 einen Preis des Fachmagazins Science.
"Diese wunderschönen Bilder werden unser Verständnis des Viruspartikels verbessern und für Nichtwissenschaftler das Virus, das Millionen von Menschen infiziert, noch greifbarer machen", sagt Vincent Racaniello, Higgins Professor am Institut für Mikrobiologie und Immunologie der Columbia University, New York.
(ens)
Meyer am 15.05.2020
Als Kunsterzieher mit naturwissenschaftlichen Interessen muß ich bemerken. dass die Farbgebungen rein symbolisch sind. Das weckt falsche
Vorstellungen, die den Schülern die Sachlage verbauen. Im Mikroskopischen gibt es keine Farben.