Ein Corona-Selbsttest ist positiv.
Inzwischen haben sich 61 Prozent der Deutschen mindestens einmal mit Corona angesteckt. Mit 9 Prozent liegt die Rate derjenigen, die sich zwei Mal angesteckt haben, deutlich niedriger. Bildrechte: IMAGO / Rolf Poss

Covid-19 RKI-Daten: 62 Prozent der Deutschen hatten mindestens einmal Corona

31. März 2023, 16:07 Uhr

Bis Mitte Februar haben sich 62 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal mit Corona angesteckt. Das sind fast 20 Prozent mehr als im vergangenen Juli. Kinder stecken sich öfter an als Erwachsene.

Rund 62 Prozent der Deutschen hatten inzwischen mindestens einmal Covid-19. Das geht aus einer Auswertung des Befragungsportals Grippeweb hervor. Bei den Kindern bis 14 Jahren ist die Quote mit 67 Prozent sogar noch höher, bei den über 15-Jährigen mit 61 Prozent etwas geringer.

Grippeweb ist ein Portal des Robert Koch-Instituts, bei dem sich Menschen anmelden und freiwillig Angaben dazu machen können, ob sie sich mit Atemwegsinfekten wie Husten, Schnupfen oder grippeähnlichen Erkrankungen angesteckt haben. Seit Juli vergangenen Jahres werden die Teilnehmer auch gefragt, ob bereits eine Covid-19 nachgewiesen wurde und ob sie Impfungen bekommen haben. Jede Woche gehen zwischen 8.000 und 10.000 Meldungen ein. Die Daten rechnen die Forscher auf die Allgemeinbevölkerung hoch.

Wie hat sich das Ansteckungsrisiko entwickelt?

Die seit Juli vergangenen Sommer gesammelten Daten haben RKI Epidemiologen um Udo Buchholz jetzt ausgewertet. Dabei wollten sie neben der gesammelten Infektionsrate auch wissen, wie sich Impfungen und vorangegangene Infektionen auf das Ansteckungsrisiko ausgewirkt haben.

Zunächst zeigt sich, dass seit dem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen im Sommer vergangenen Jahres die Infektionsrate deutlich angestiegen ist. Im Juli lag sie noch bei 43 Prozent und damit fast 20 Prozent niedriger als jetzt.

Während es zwischen Männern und Frauen praktisch keinen Unterschied gibt, finden die Forschenden regionale Unterschiede. So sei die kumulative Infektionsrate im Osten fast durchweg höher gewesen als in den übrigen Teilen Deutschland. Im Norden war sie dagegen niedriger. Diese Unterschiede seien aber relativ gering.

Geringe Zahl an Mehrfach-Infektionen

Auch die Zahl mehrfacher Infektionen ist mit neun Prozent vergleichsweise gering. Nur 0,7 Prozent haben sich bereits drei Mal oder noch öfter infiziert. Unter den Grippewebteilnehmenden war die Quote der mindestens zweifach Geimpften mit 89 Prozent höher als im Durchschnitt der allgemeinen Bevölkerung. Zweifach geimpfte waren mit 61 Prozent etwas seltener infiziert, als die Gruppe der Ungeimpften, wo die Infektionsrate inzwischen bei 68 Prozent liegt.

Interessant ist zudem, dass die aus den Angaben der Teilnehmenden berechnete 7-Tage-Inzidenz im Schnitt mehr als doppelt so hoch ist, wie aus den Meldungen der Gesundheitsämter hervorgeht.

(ens)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Fakt ist! | 27. März 2023 | 21:00 Uhr