Eine Frau tippt auf ihr Smartphone
In den meisten modernen Smartphones sind Flüssigkristalldisplays verbaut. Bildrechte: imago images/Westend61

Für Smartphones und Tablets Uni Halle: Umweltfreundlichere Flüssigkristalle entwickelt

02. März 2022, 14:16 Uhr

Bei der Herstellung von Flüssigkristallen ensteht viel chemischer Abfall. Abhilfe verspricht eine neue Entwicklung, an der die Uni Halle beteiligt war. Die Stoffe werden häufig in Displays verwendet, etwa in Handys.

Die Hallenser Forschenden arbeiten für das Projekt mit Kollegen von den Universitäten in Bangalore (Indien) und Kairo (Ägypten) zusammen. Dabei entwickelten sie einen neuen Ansatz zur Produktion von Flüssigkristallen, der ohne umweltschädliche Lösemittel auskommt und auf preiswertere Katalysatoren setzt. Bei diesem Ansatz finden chemische Reaktionen nicht nacheinander statt, sondern werden in einer sogenannten Mehrkomponentenreaktion zusammengefasst - also mehrere Substanzen reagieren direkt miteinander. "Wir konnten eine Ausbeute von etwa 90 Prozent erzielen. Das bedeutet, dass der Großteil der eingesetzten Chemikalien verwendet wurde und relativ wenig Abfälle entstehen", erklärt der beteiligte Chemiker Dr. Mohamed Alaasar von der Uni Halle.

Verfahren bisher nur im Labor erprobt

Damit könne in Zukunft sowohl Energie als auch Geld gespart werden. Denn die neuartigen Flüssigkristalle lagen bei Zimmertemperatur in einer speziellen Anordnung vor, die auch in den meisten Flüssigkristalldisplays (LCD) verwendet wird. Bisher wurde das neue Verfahren nur im Labor erprobt, doch laut Mohamed Alaasar sollte es sich auch im industriellen Maßstab umsetzen lassen: "Allerdings müssten die Hersteller dafür umrüsten. Das ist in der Vergangenheit bei anderen vielversprechenden Materialien nicht geschehen." Ein Argument dafür könne jedoch sein, dass mittlerweile viele Verbraucherinnen und Verbraucher Wert auf Nachhaltigkeit und umweltfreundlichere Produkte legen, so der Wissenschaftler.

cdi

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