El Nino in Vietnam
Menschen in Vietnam haben mit starken Regenfällen infolge des Wetterphänomens El Niño zu kämpfen. In diesem Jahr könnte es sich schon früher als gewohnt zeigen. Bildrechte: IMAGO / VWPics

Klimawandel El Niño kommt wohl schon bald – mit Rekord-Temperaturen und Auswirkungen auf die Weltwirtschaft

22. Mai 2023, 12:23 Uhr

Die südliche Pazifikströmung und deren Wechsel von Kalt- (La Niña) und Warmwasser (El Niño) wird aktuellen Vorzeichen zufolge möglicherweise in den kommenden Wochen vom andauernden La Niña-Zustand in den El Niño-Zustand wechseln. Das wird in den nächsten Jahren wärmere Temperaturen mit sich bringen als ohnehin schon zu erwarten sind. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) rechnet damit, dass das 1,5-Grad-Limit erstmals auf Jahresbasis überschritten werden könnte.

Auch wenn damit zwar noch nicht das langfristige 1,5-Grad-Ziel gerissen wird, könnte sich El Niño stark auf die Weltwirtschaft auswirken. Das schreiben jetzt Forschende im Fachblatt Science und weisen erstmals darauf hin, dass die Auswirkungen auch mehrere Jahre nach dem Auftreten des Klimaereignisses anhalten können.

Die Forschenden gehen davon aus, dass sich die weltweiten wirtschaftlichen Verluste für das 21. Jahrhundert auf 84 Billionen Dollar belaufen werden, da der Klimawandel die Häufigkeit und Stärke von El Niño-Ereignissen potenziell verstärk. Allein der für 2023 vorhergesagte El Niño könnte die Weltwirtschaft bis zum Jahr 2029 um bis zu drei Billionen Dollar zurückwerfen. Die Erkenntnisse machen klar, dass nicht nur der Klimawandel selbst, sondern auch Klimaschwankungen kostspielig sind.

Link zur Studie: Persistent effect of El Niño on global economic growth