Astronomie Sehen wir bald das erste Foto eines Schwarzen Lochs?
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09. April 2019, 21:02 Uhr
Die Astronomiegemeinde weltweit ist in Aufregung. Das Event Horizon Telescope hat zu einem Termin geladen, um ein "bahnbrechendes Ereignis" vorzustellen. Und alle glauben: Wir sehen das erste Bild eines Schwarzen Lochs.
Alle, die sich auch nur ansatzweise für Astronomie interessieren: Aufgepasst! Die kommende Woche könnte unseren Blick auf die Milchstraße verändern. Der Grund: Das Projekt Event Horizon Telescope (EHT) hat für nächste Woche einen Termin angekündigt.
Die Einladung für den 10. April 2019 um 15 Uhr liest sich folgendermaßen:
Die Europäische Kommission, der Europäische Forschungsrat und das Projekt Event Horizon Telescope (EHT) veranstalten eine Pressekonferenz, um ein bahnbrechendes Ergebnis des EHT zu präsentieren.
Seither wird wild spekuliert, was denn genau so Bahnbrechendes präsentiert werden soll. Wenn man Wetten platzieren würde, dann wäre das "erste Foto eines Schwarzen Lochs" vermutlich der Kandidat mit der höchsten Gewinnchance. Genau vor zwei Jahren hatten Astronomen bereits angekündigt, dass sie ein Schwarzes Loch fotografieren wollen. Langsam wird es also Zeit für Ergebnisse.
Die ersten Seiten posten schon Grafiken, wie denn das mögliche Bild aussehen könnte.
Doch natürlich handelt es sich dabei nicht um ein richtiges Foto. Denn "unser" Schwarzes Loch in der Milchstraße im Sternbild Schütze ist rund 26.500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Und es ist ein wenig kamerascheu, denn es versteckt sich hinter Gas- und Staubwolken. Anstelle eines optischen Fotos soll das Bildnis des Schwarzen Lochs mithilfe von Radiowellen erzeugt werden. Mit deren Hilfe kann an den störenden Wolken vorbei gesehen werden.
Aber Warum faszinieren uns Schwarze Löcher so?
Schwarze Löcher sind so etwas wie die Popstars der Astronomie. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn auch im popkulturellen Kontext sind sie ein beliebtes Sujet. Kaum ein Buch, das sich irgendwie im Sci-Fi- Kosmos bewegt, kommt ohne sie aus. Bei "Star Trek" begegen wir ihnen ständig. Kinohits wie "Interstellar" basieren auf der Faszination für Schwarze Löcher. Die Band Soundgarden widmete ihnen den Hit "Black Hole Sun".
Gleichzeitig sind so unfassbar, wie die Unendlichkeit. Sie können Sterne aufsaugen und haben eine unglaublich große Masse.
Für manche Physiker sind sind sie Kandidaten für Zeitreisen (wenn wir es schaffen würden Raumschiffe zu bauen, die den extremen Bedingungen standhalten).
Sie waren eines der Lieblingsobjekte von Stephen Hawking. Er hat nachgewiesen, dass sie doch nicht alles auf ewig verschlucken. Die Theorie der Hawking-Strahlung beinhaltet, dass die vom Schwarzen Loch aufgesogenen Informationen nach dem Verschwinden wieder freigegeben werden.
Das könnte jedoch eine Weile dauern, in etwa so 10 hoch 63 Jahre: 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Schöpfung oder Urknall | 19. Januar 2019 | 22:15 Uhr