Exosoziologie Besser auf den Kontakt mit Außerirdischen vorbereiten

Einfach nur "Hallo" sagen oder die Zerstörung eines Weltbildes? Was ein Kontakt mit Außerirdischen bewirken würde, weiß niemand. Soziologen aus Freiburg haben die Szenarien nun umfangreich analysiert.

Schild an Laternenpfahl mit UFO-Piktogramm und Aufschrift "Self Parking"
UFO-Parkplatz als geeigneter Ort eines Erstkontaktes? Bildrechte: Pixabay/MartinStr

Geht es nach Scinece Fiction in Literatur oder Film, könnte der erste Kontakt so aussehen: Ein Raumschiff. Und noch eins, das etwas futuristischer aussieht. Dazu ein Feuergefecht im Weltraum, Laserstrahlen wahrscheinlich. Oder es geht so: Sanft, bedächtig, Raumschiffe als merwürdige Säulen, denen die Schwerkraft nichts ausmacht, die lautlos über dem Boden schweben. Der Versuch, eine Art von Tintenklecksen zu verstehen. Ein Verschwimmen von Raum und Zeit und ein Kontakt, der im Weltfrieden gipfelt.

Drei Szenarien für Erstkontakt

Was in Science-Fiction schon oft genug vorkam, könnte ja wirklich einmal Realität sein. Um auf den Moment, wenn Mensch und Alien aufeinandertreffen, gut vorbereitet zu sein, haben zwei Soziologen aus Freiburg nun analysiert, was eigentlich mit uns Menschen bei so einem Zusammentreffen passieren würde. Die direkte Begenung mit fremden Wesen oder außerirdischer Technologie ist dabei nur eines von drei untersuchten Szenarien. Als Kontakt denkbar wäre auch der Fund eines extraterrestrischen Objekts in der Nähe der Erde. Oder einfach nur der Empfang von Radiowellen von ganz weit draußen.

Das grundlegende Ergebnis der Analyse ist ernüchternd wie erwartbar: Wir Menschen sind denkbar schlecht auf eine solche Begegnungen vorbereitet. Dabei sei mit deutlichen Konsequenzen im Bereich der Wissenschaft und Weltanschauung zu rechnen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass es auf der Erde zu umfangreichen politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen kommen könnte.

Mit Exosoziologie Vorurteile überwinden

Die Untersuchungen haben dabei nichts mit Science-Fiction zu tun, sondern behandeln eine noch sehr junge Disziplin der Soziologie, die Exosozilogie. In ihrem Buch "Die Gesellschaft der Außerirdischen – Einführung in die Exosoziologie" schreiben die beiden Autoren:

Da wir Menschen sind und bleiben, sehen wir die 'die anderen' notwendig immer mit unseren menschlichen Augen und denken über sie mit unseren menschlichen Gehirnen nach.

Dr. Michael Schetsche, Dr. Andreas Anton Die Gesellschaft der Außerirdischen

Die Folge seien menschheitszentrierte Vorurteile. Die Exosoziologie soll nun schauen, wo es möglich ist, diese Vorurteile zu vermeiden. Erst dann seien Menschen in der Lage, sich Gedanken zu machen, wie außerirdisches Leben überhaupt aussehen könnte:

Wir prognostizieren jetzt schon einmal, dass uns im Hinblick auf die Fremdartigkeit einer außerirdischen Intelligenz noch die eine oder andere große Überraschung bevorstehen wird. Um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass es 'böse Überraschungen werden, sollten wir unter anderem unser Denken über Fremde und Fremdheit generell verändern.

Dr. Michael Schetsche, Dr. Andreas Anton Die Gesellschaft der Außerirdischen

Und somit auch sämtliche Gesellschaftstheorien überdenken. Denn die wurden ausschließlich für eine menschliche Gesellschaft entworfen.