❌ Stimmt nicht: mRNA-Impfstoffe durch Atemluft übertragbar

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 27.04.2022.

Faktencheck - Impfshedding
Bildrechte: Imago/ UIG/ MDR

Es wird behauptet, dass der mRNA-Impfstoff gegen Corona über die Luft oder Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Impfskeptiker befürchten hier zum einen so mit dem Virus angesteckt zu werden. Zum anderen befürchten sie, so dem Risiko für Impfnebenwirkungen wie etwa Unfruchtbarbeit ausgesetzt zu sein. Man spricht hier vom Impfstoff-Shedding. Diese Übertragung ist aber weder mit einem Vektor- noch mit einem mRNA-Impfstoff möglich, da diese keine vermehrungsfähigen Viren beinhalten. Der Impfstoff kann nur über eine intramuskuläre Injektion in den menschlichen Körper gelangen. Dort bildet der Körper kein vermehrungsfähiges Virus, sondern Antikörper gegen das Spike-Protein des Virus. Der Körper kann aufgrund der Impfung also kein Virus ausscheiden. Darüberhinaus lösen eventuell ausgeschiedene virale Hüllproteine wie das Spike-Protein keine COVID-19-Erkrankung aus. Eine Ansteckung über einen Impfstoff ist maximal möglich, wenn es sich dabei um einen Lebendimpfstoff handelt, der abgeschwächte Viren enthält. Vorgekommen ist das bei der Polio-Schluckimpfung in den 1950er Jahren. Als Beweis für diese Befürchtung ziehen Impfskeptiker ein Protokoll zur klinischen Studie von Biontech/Pfizer heran, in dem steht, dass es meldepflichtig sei, wenn etwa schwangere oder stillende Frauen durch Hautkontakt oder Inhalation mit dem Impfstoff in Berührung kommen. Dieses Protokoll ist eine international übliche Vorgehensweise im Rahmen klinischer Studien, das vorsieht, dass die Exposition vulnerabler Gruppen mit noch nicht getesteten Impfstoffen meldepflichtig ist, weil es zu eventuellen unerwünschten Effekten kommen könnte. Realistisch ist das aber nur bei Lebendimpfstoffen. Darüberhinaus wird der Impfstoff mittlerweile ausdrücklich von den Behörden für stillende und schwangere Frauen empfohlen. Ein Beweise für die Übertragbarkeit der Impfstoffe selbst oder des Virus mittels des Impfstoffes ist nicht gegeben. Darüber hinaus sind die Impfstoffe mittlerweile getestet, zugelassen und werden ausdrücklich auch für schwangere und stillende Frauen von den Gesundheitsbehörden empfohlen.

Quellen: PEI, CDC, correctiv.org

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