✔️ Stimmt: Milch enthält Morphium

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 04.02.2023.

Es kursieren viele Behauptungen, mit denen vom Milchkonsum abgeraten wird: u.a. dass Milch Morphin (alt: Morphium) enthält – ein eigentlich stark schmerzstillend (analgetisch) wirkendes Opiat. Um genau zu sein, geht es aber um sogenannte Casomorphine. Das sind Abbaustoffe des Kaseins (größter Milcheiweiß-Bestandteil). Sie haben tatsächlich eine opiatähnliche Wirkung und kommen auch in der Muttermilch vor. Die Casomorphine sind bereits in der Aminosäuresequenz des Kaseins enthalten, so dass sie nicht nur durch Verdauung freigesetzt werden, sondern beispielsweise bei der Käsezubereitung. Als Rauschmittel sind Milchprodukte deswegen aber nicht geeignet, auch wenn in Käse und Schokolade die Konzentration ein bisschen höher ist. Die Menge dieser Morphine hält sich in Grenzen und liegt weit unter dem, was unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Übrigens: Es gibt ähnliche Morphine auch in Getreideprodukte: Gluteomorphine (Abbauprodukte vom Gluten).

Quelle: European Food Safety Authority (EU), BTMG, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

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