Unbelegt: Krankenkasse TK: In 2021 knapp 440.000 Fälle von Impfnebenwirkungen

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 25.08.2022.

Eine Faktencheck Grafik zum Thema Impfnebenwirkungen
Bildrechte: Imago/ Jochen Tack

In den Sozialen Medien wird ein Reitschuster-Artikel mehrfach geteilt. In diesem wird behauptet, dass die Techniker Krankenkasse (TK) "einräumen musste", dass es 2021 zu 437.593 Fällen von Impfnebenwirkungen gekommen sei. Anlass zu dieser Interpretation sind die Daten der TK, die aufgrund einer Anfrage über "FragDenStaat" durch diese veröffentlicht wurden. Sie beinhalten jedoch die Diagnose-Codes (ICD) zu allen Impfungen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk CORRECTIV teilte ein Sprecher der TK mit, "dass anhand der Daten keine Aussagen zu [schweren] Impfnebenwirkung möglich seien" und "ICDs auch vergeben werden, wenn keine ärztliche Untersuchung erfolgte, wie bei einer Krankschreibung per Telefon." Auch könne man diese nicht einfach addieren, da eine Person mehrere Diagnosen haben kann.

Quellen: FragDenStaat v. 27.2.22, Antwort TK v. 20.7.22, PEI, CORRECTIV

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2 Kommentare

MDR-Team am 30.08.2022

Hallo @Maiko,
auf Anfrage des gesundheitspolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion Martin Sichert, legte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) eine Auswertung zu Impfnebenwirkungen vor. Das Dokument listet für das Jahr 2021 codierte Impfnebenwirkungen für 2.487.526 Patient*innen. Darauf teilte die AfD-Bundestagsfraktion mit: „Bei 61,8 Millionen Corona-Geimpften bedeutet das, dass jeder 25ste so schwere Nebenwirkungen hatte, dass er deswegen einen Arzt aufgesucht hat.“ Jedoch weist die KBV darauf hin, dass die Daten zu Impfnebenwirkungen „sowohl übliche und damit nicht meldepflichtige Impfreaktionen als auch meldepflichtige Impfnebenwirkungen“ einbeziehen. In den Praxen der Vertragsmediziner*innen werden auch „übliche Impfreaktionen“ codiert eingetragen, so dass auch „Rötungen an der Einstichstelle“ oder „Schmerzen am Arm“ in diese Daten einfließen.

https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/geimpfte-mit-schweren-nebenwirkungen-stimmt-nicht-102.html

Liebe Grüße

Maiko am 30.08.2022

2,5 Millionen Menschen sind im Jahr 2021 wegen Impfnebenwirkungen zum Arzt gegangen, das ist schon einmal Fakt. (Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung)
Ich glaube nicht, dass 2,5 Millionen Menschen wegen einer Rötung an der Einstichstelle zum Arzt gegangen sind, wie es oft dargestellt wird.
Also muss die Bundesregierung sich diese Zahlen genauer anschauen und gucken mit welchen Symptomen diese Menschen zum Arzt gegangen sind.
Und wenn sie es nicht machen und diese Zahlen einfach ignorieren, handeln sie grob fahrlässig.