Eine Frau nimmt eine Tiefkühlpizza aus der Kühltruhe eines Supermarktes
Bildrechte: imago/Jochen Tack

Ernährung Fast Food, Tiefkühlkost und Co. können das Krebsrisiko erhöhen

14. Februar 2023, 09:40 Uhr

Ein internationales Forscherteam hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel (wie Fast Food und Tiefkühlkost) und dem Krebsrisiko und der damit verbundenen Sterblichkeit in Großbritannien untersucht. Im Ergebnis stellen sie fest, dass mit einer Zunahme im Konsum dieser Lebensmittel auch eine Zunahme von Krebserkrankungen und eine erhöhte Sterblichkeit an Krebs beobachtet werden kann.

Hochverarbeitete Lebensmittel (ultra-processed foods – UPF) haben in Großbritannien und den USA einen Anteil von mehr als 50 Prozent an der täglichen Kalorienzufuhr.

Für die Studie verwendeten die Forschenden die Daten der UK Biobank, einer großen prospektiven Studie, die über eine halbe Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 40 bis 69 Jahren rekrutierte. Die Teilnehmenden füllten verschiedene Fragebögen zu soziodemografischen, lebensstilbezogenen und psychosozialen Merkmalen aus. Unter anderem sollten sie aufzeichnen, welche Nahrungsmittel sie innerhalb von 24 Stunden zu sich nahmen. Diese Abfragen wurden mehrfach wiederholt.

Nach Auswertung der Daten stellten die Forschenden fest, dass mit jeder zehnprozentigen Erhöhung des UPF-Gehalts in der Ernährung mit einem Anstieg der Inzidenz von Krebs insgesamt um zwei Prozent und von Eierstockkrebs um 19 Prozent einherging. Außerdem war jede dieser zehnprozentigen Steigerungen mit einer um sechs Prozent erhöhten Sterblichkeit an Krebs insgesamt, an Brustkrebs um 16 Prozent und an Eierstockkrebs um 30 Prozent verbunden.

Diese Assoziationen lassen sich laut der Forschenden durch verschiedene Mechanismen erklären. Zum einen sind hochverarbeitete Lebensmittel minderwertiger, haben mehr Energie, gesättigte und Gesamtfette, Salz, freien Zucker, weniger Ballaststoffe und weniger Mikronährstoffe. Zum anderen sind vorhandene Nährstoffe durch die Verarbeitung weniger gut für den Körper aufnehmbar. Damit im Zusammenhang steht auch das starke Fettleibigkeitspotenzial, das ebenfalls ein Risikofaktor für Krebs sein kann.

Links/Studien

Studie: Ultra-processed food consumption, cancer risik and cancer mortality: a large-scale prospective analysis within the UK Biobank

JeS

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR UM 4 | 13. Februar 2023 | 17:00 Uhr