Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
Klima & UmweltMedizinPsychologieWeltraumGeschichteNaturwissenschaftBildung

Mondmission Artemis IPer Tracking kann man Orions Flug jederzeit beobachten

25. August 2022, 15:21 Uhr

Am kommenden Montag (29.8.) soll die Mondmission Artemis I ins All starten. Mit der Rakete SLS wird das Raumschiff Orion zum Mond aufbrechen, ihn umrunden und dann zur Erde zurückkehren. Die Positionsdaten werden in Echtzeit visualisiert und stehen auch zum Download bereit.

Über die Webseite AROW soll das Raumschiff Orion immer beobachtbar sein und aktuelle Daten liefern. Bildrechte: Nasa

Am Montag, dem 29. August zwischen 14:33 Uhr und 16:33 Uhr deutscher Zeit soll es losgehen. Dieses zweistündige Zeitfenster hat sich die Nasa für den Start von Artemis I gesetzt (wenn er denn nicht wieder verschoben wird). Eine Rakete des Space Launch Systems (SLS) wird dann das Raumschiff Orion ins All tragen. Diese unbemannte Mission soll die Leistung der SLS-Rakete demonstrieren und die Fähigkeiten von Orion im Laufe von etwa sechs Wochen testen, während das Raumschiff mehr als 60.000 Kilometer über den Mond hinaus und dann zurück zur Erde fliegt.

Solche Tweets mit aktuellen Daten des Raumschiffs Orion wird der Twitter-Kanals @NASA-Orion regelmäßig senden. Bildrechte: Nasa

Die Positions- und Bewegungsdaten von Orion werden dabei nicht nur ans Kontrollzentrum in Houston geschickt, sondern mit der ganzen Welt geteilt. Über die eigens dafür eingerichtete Website AROW (Artemis Real-time Orbit Website), die laut Nasa einen Tag vor dem Start, also am 28. August online geht, soll man den Flug des Raumschiffs jederzeit hautnah miterleben können. AROW wird schon kurz nach dem Start Daten liefern, vor allem aber dann, wenn Orion selbstständig (ohne Rakete) unterwegs ist. Verbildlicht werden die Daten dann so, dass man immer sieht, wo sich Orion im Bezug zu Erde und Mond befindet. Auch der eigens eingerichtete Twitter-Kanal @NASA_Orion wird regelmäßig Daten senden.

Freier Zugang zu Daten

Screenshot von AROW (Artemis Real-time Orbit Website). Die Orion-Daten werden dort visualisiert und zum Download angeboten. Bildrechte: Nasa

Laut Nasa wird AROW auch die Flugbahndaten (die sogenannten Ephemeriden) und eine Reihe von Zustandsvektoren von Orion bereitstellen – Daten, die genau beschreiben, wo sich die Sonde im Weltraum befindet und wie sie sich bewegt. Diese Vektoren können von jedermann verwendet werden, um eine eigene Tracking-App zu erstellen oder die Daten zu visualisieren. Die Nasa setzt damit also auch ein bisschen auf die Schwarmintelligenz.

"Zu wissen, was das Raumschiff während der Mission macht, ist schon cool", sagt Richard Garodnick, ein an der Mission beteiligter Ingenieur, "aber jetzt, wo die Daten von Orion auf all diese verschiedenen Arten visualisiert werden können, wird es interessant sein zu sehen, welche kreativen Projekte sich andere einfallen lassen."

13 mögliche Landeregionen für Artemis III

Während die unbemannte Artemis-I-Mission also kurz vor dem Start steht, gibt es auch Neuigkeiten über Artemis III, die spätere Mission, bei der erstmals seit dem früheren Apollo-Programm wieder Menschen auf dem Mond landen sollen, darunter auch zum ersten Mal eine Frau. Für diesen Flug hat die Nasa nun 13 mögliche Landeregionen definiert. Jede dieser Regionen befindet sich innerhalb von sechs Breitengraden des Mond-Südpols und weist unterschiedliche geologische Merkmale auf. Je nach Starttermin von Artemis III soll dann entschieden werden, welche der 13 Regionen gerade am besten für die Landung geeignet ist. So will man sich die Flexibilität bewahren, nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt starten zu müssen.

Mögliche Landeregionen der Artemis-III-Mission Bildrechte: Nasa

Aber alle in Betracht gezogenen Regionen sind aufgrund ihrer Nähe zum Mondsüdpol von wissenschaftlicher Bedeutung, da es sich um ein Gebiet handelt, das ständig im Schatten liegt, reich an Ressourcen und nahezu unerforscht ist. Das biete auch die Möglichkeit, "anhand von bisher nicht untersuchten Mondmaterialien mehr über die Geschichte des Mondes zu erfahren", sagt Sarah Noble, Leiterin der Artemis-Mondforschung bei der Nasa.

In allen 13 Regionen gibt es Standorte, die über einen Zeitraum von sechseinhalb Tagen – der geplanten Dauer der Artemis-III-Oberflächenmission – ununterbrochenen Zugang zum Sonnenlicht bieten. Der Zugang zum Sonnenlicht ist für einen langfristigen Aufenthalt auf dem Mond entscheidend, da er eine Energiequelle darstellt und Temperaturschwankungen minimiert.

Bevor Artemis III aber gestartet werden kann, muss erst einmal Artemis I erfolgreich sein. Bei MDR Wissen können Sie live dabei sein. Denn gemeinsam mit der Stiftung Planetarium Berlin übernehmen wir die deutschsprachige Berichterstattung mit Hintergründen, Nasa-Stream und Experten-Interviews.

Wenn Sie mehr über Artemis und den Aufbruch zum Mond wissen wollen, dann haben wir ein tolles Special für Sie. Darin finden Sie eine Missionsübersicht, was bei Artemis I überhaupt gemacht wird und noch viel mehr. Außerdem können Sie uns gerne Ihre Fragen und Beitragswünsche rund um Artemis und andere anstehende Mondmissionen schicken.

(rr)

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen