
2. ISS-Mission für Alexander Gerst Astro-Alex wird ISS-Kommandant
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Am 6. Juni startet Astronaut Alexander Gerst zu seinem zweiten Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS. Dabei wird er als erster Deutscher auch mehrere Monate ISS-Kommandant der Mission "Horizons" sein. Dann wird er unter anderem auch die Verantwortung für zahlreiche wissenschaftliche Experimente in der Schwerelosigkeit inne haben. Sieben Wochen vor dem Start verrät "Astro-Alex" auf einer Pressekonferenz, was ihn dieses Mal im All alles erwartet.

Als der deutsche Astronaut Alexander Gerst im Jahr 2014 das erste Mal zu einem Langzeitaufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS war, ließ er auf den sozialen Netzwerken die ganze Welt an dieser einzigartigen Erfahrung teilhaben. Mehr als eine Million Menschen folgen "Astro-Alex" auf Twitter. Und die können sich in jedem Fall auf neue faszinierende Blicke aus dem All freuen. Denn am 6. Juni startet der 41-Jährige mit einer russischen Sojus-Rakete zum zweiten Mal zur Raumstation. Sechs Monate - genau 187 Tage - soll sein Aufenthalt im All dieses Mal dauern und die Hälfte der Zeit wird er - als erster Deutscher - auch Kommandant der Raumstation sein.
Mission "Horizon"
Bei der Mission mit dem Titel "Horizon" wird Alexander Gerst auch an vielen Experimenten teilnehmen. Dabei geht es unter anderem um müde Muskeln im All, Gewitterstürme, neue Kameratechnik oder Laborversuche in großer Kälte. Bei den meisten Experimenten kooperiert die ESA mit anderen Forschungsinstituten verschiedener Fachbereiche.
Mit dem Projekt "Metabolispace" schickt auch die Technische Universität Dresden eine Forschung ins All: Beim Experiment des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik handelt es sich um ein am Körper tragbares Analysesystem für Körper- und Stoffwechselfunktionen. Es soll die Überwachung und Auswertung des Astronautentrainings auf der ISS in Zukunft deutlich erleichtern und verbessern. Im Gegensatz zu bisherigen Messsystemen kommt "Metabolicspace" ohne hinderlichen Kabelsalat aus - es handelt sich um einen Gurt.
Ein Roboter wie aus dem Science Fiction-Film
"Astro-Alex" muss übrigens auch dieses Mal nicht ganz allein ins All: Er hat sogar richtig viele Begleiter mit dabei. Zum einen nimmt er nicht nur wieder die Maus aus der Sendung mit der Maus mit zur ISS, sondern auch den blauen Elefanten - natürlich als Plüschtier. Und weil die aber nicht sonderlich gesprächig sind, bekommt die ISS-Besatzung noch einen Roboter wie aus einem Science Fiction-Film: CIMON! Das steht für Crew Interactive Mobile CompanioN, also mobiler, interaktiver Crew-Begleiter. Das von Airbus Friedrichshafen und dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum entwickelte Gerät ist eine künstliche Intelligenz, die mit den AstronautInnen interagieren und sie unterstützen soll. Seine Aufgaben: Fragen beantworten, Hintergrundinfos liefern, Videos und Tondateien abspielen, vor Gefahren warnen - und auch für Unterhaltung sorgen. Mit seinem Propellerantrieb kann er sich frei in der Raumstation bewegen
"Das ist ein Testbetrieb, also man darf sich das jetzt noch nicht so vorstellen, als ob er mir Kaffee bringt und Werkzeuge", so Raumfahrer Gerst in einem Interview mit der Helmholtz-Gesellschaft.
Aber das ist das Schöne daran, wenn man Technologien entwickelt, wir wollen herausfinden, wie man so ein Ding bauen muss, das es einem wirklich was hilft.
Nachfolgemodelle könnten dann vielleicht einen Arm erhalten, mit dem sie Werkzeuge bereithalten. Oder sie erkennen bereits am Gesichtsausdruck der AstronautInnen, in welcher Stimmung sie sind - und können dann entsprechend reagieren.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 17. April 2018 | 10:55 Uhr