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Wissenschaft geht paddelnWer wird Deutscher Betonkanu-Meister?

22. Juni 2019, 05:00 Uhr

Beton und Leichtigkeit auf dem Wasser - ganz klar ein Gegensatz. Aber einer, den man lösen kann. Das zeigen Studenten jedes Jahr bei ihrer Betonkanu-Regatta. Ästhetik, Gewicht, Wasserverdrängung – die Betonkanu-Rennen sind die Nagelprobe, ob das, was geplant, berechnet und umgesetzt wurde, auch schwimmt.

Jeden Sommer trifft sich der deutsche Betonbau-Nachwuchs beim Betonkanu-Rennen, dieses Mal in Heilbronn. Mit dabei sind auch Teams aus ganz Mitteldeutschland. Das Leipziger Betonkanu-Team der HTWK rudert vermutlich ganz weit vorne mit bei der 17. Deutschen Meisterschaft am 28. und 29. Juni 2019. In Sachen Schnelligkeit haben sowohl Frauen und Männerteam die Titel nämlich schon 2017 bei der letzten Deutschen Meisterschaft geholt, genau wie 2007.

Aber auch bei der EM im niederländischen Herzogenbusch im Mai haben die Leipziger abgeräumt, im Wettkampf ruderte sich das Frauenteam auf Platz eins. Auch in anderen Kategorien siegten die Betonboote "KanU beat us" und "KanU Quietscheentchen" als leichtestes Exemplar des ganzen Wettbewerbs und holten erste Preise in Sachen Ästhetik, Ökonomie und Gesamtwertung.

Wer ist dabei aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen?

Neben den Leipzigern sind aber auch Teams der HTW Dresden, der TU Dresden und der Studienakademie Glauchau am Start. Aus Sachsen-Anhalt rudert ein einziges Team auf dem Neckar mit, nämlich von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Insgesamt haben sich dieses Jahr 64 Wettkampfkanus angemeldet, 51 Frauen- und 59 Männerteams rudern um Platz eins. Aus Thüringen gibt es ein Betonkanuteam der FH Erfurt und eins von der Bauhaus-Universität. Die Weimarer haben am 19. Juni ihr Boot erstmals zu Wasser gelassen:

Regelwerk Betonkanu

Die Regeln bei den Betonkanu-Regatten in Heilbronn: Jedes Team darf mit zwei Booten an den Start. Die Betonkanus müssen mindestens 4 Meter und höchstens 6 Meter lang sein, aus bewehrtem Beton, Feinbeton bzw. Zementmörtel hergestellt sein. Höchstens zwei Kilo Kunststoffe sind erlaubt. Für den Fall der Fälle gehört auch eine Boje mit ins Kanu – um das Betongefährt zu finden, falls es doch sinkt. Alle Angaben über den Bootsbau müssen vor dem Start vorgelegt werden. Zum Rennen gehört eine Gerade, und eine Slalomstrecke.

Übrigens vorbildlich für ein Sommer-Event: Die Teilnehmer in Heilbronn müssen 50 Euro Pfand hinterlegen. Das Geld kriegen sie nur zurück, wenn sie ihren Campingbereich und ihre Bootslagerstelle wieder so sauber übergeben, wie sie ihn angetroffen haben.

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | 19. Juni 2019 | 16:40 Uhr