Die Chinesische Rakete Langer Marsch-2F mit Raumschiff Shenzhou-14 am Weltraumbahnhof Jiuquan in Nordwest-China.
Die Rakete "Langer Marsch-2F" mit dem Raumschiff "Shenzhou-14" auf ihrem Startplatz am Kosmodrom Jiuquan. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

Kosmodrom Jiuquan Chinesischer Raumflug mit drei Raumfahrern steht kurz bevor

30. Mai 2022, 12:04 Uhr

Im Nordwesten Chinas laufen die Vorbereitungen für den nächsten bemannten chinesischen Raumflug auf Hochtouren. Experten gehen von einem Start am 5. Juni aus. Ein halbes Jahr sollen die drei Raumfahrer im All bleiben. Sie werden dort an der Endmontage der neuen Raumstation "Tiangong" mitwirken.

Die Vorbereitungen für den nächsten bemannten chinesischen Raumflug laufen auf Hochtouren. Nach Berichten und Fotos chinesischer Staatsmedien steht die Rakete vom Typ "Langer Marsch 2F" mit dem Raumschiff "Shenzhou 14" bereits auf der Startrampe des Kosmodroms Jiuquan am Rande der Wüste Gobi. Den Berichten zufolge werden derzeit noch verschiedene Funktionsprüfungen und vor dem Start notwendige Tests wie geplant durchgeführt.

Experten rechnen mit Start am 5. Juni

Transport der Rakete Langer Marsch-2F zum Startplatz am Weltraumbahnhof Jiuquan in China
Transport der Rakete "Langer Marsch-2F" zum Startplatz am Kosmodrom Jiuquan im Nordwesten Chinas. Bildrechte: IMAGO/Xinhua

Der Starttermin der Rakete wurde offiziell noch nicht angekündigt. Ausländische Experten rechnen jedoch damit, dass es am Sonntag (5. Juni 2022) losgehen dürfte. Insgesamt drei chinesische Raumfahrer fliegen dann ins All, wo sie den Bau der künftigen chinesischen Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast) fortsetzen sollen. Es wird die dritte Crew, die in dem Kernmodul "Tianhe" der künftigen Raumstation wohnen wird. Bereits Anfang Mai hatte ein Frachtflug Ausrüstung und Nachschub zur Vorbereitung der Mission ins All gebracht.

Weitere Module und Raumfahrer folgen

Während des halbjährigen Aufenthalts der drei Raumfahrer sollen im Juli und Oktober zwei weitere Module ins All geschickt und angebaut werden. Möglicherweise im Dezember ist ein weiterer bemannter Flug geplant. Dann sollen sich vorübergehend sechs Raumfahrer in der Raumstation aufhalten. Die am Ende 66 Tonnen schwere, T-förmige "Tiangong"-Station soll in diesem Zeitraum fertiggestellt werden und ihre regulären Betrieb aufnehmen.

Chinas Ambitionen als Weltraummacht

Tianhe-Kernmodul der künftigen Raumstation Tiangong mit angedockten Raumtransportern
Das simulierte Bild zeigt das "Tianhe"-Kernmodul der künftigen Raumstation "Tiangong" mit angedockten Raumtransportern. Bildrechte: IMAGO/Xinhua

"Tiangong" untermauert Chinas Ambitionen, zur Weltraummacht aufzusteigen und zu den großen Raumfahrernationen USA und Russland aufzuschließen. Dafür hat die Volksrepublik Milliardensummen in ihr Raumfahrtprogramm gesteckt. China betreibt bereits erfolgreich einen Rover auf dem Mars, hat Gestein vom Mond geholt und war das erste Land, das ein Raumschiff auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet hat.

dpa (dn)

rotierende Raumstation 5 min
Bildrechte: IMAGO / Science Photo Library
rotierende Raumstation 5 min
Bildrechte: IMAGO / Science Photo Library
Ein Triebwerk fliegt im All um die Erde. 4 min
Bildrechte: MDR Wissen

1 Kommentar

Hans Sturm am 30.05.2022

Dank der Entwicklungshilfen Deutschlands (640 Millionen im Jahre 2017, Quelle Focus.de) und enger Zusammenarbeit deutscher Universitäten mit militärischen Hochschulen in China (seit 2000, 349 wissenschaftliche Arbeiten) ist so etwas überhaupt erst möglich gemacht worden.