Drohnenbild der Mars-Basis auf dem Mauna Loa
Drohnenbild der Mars-Basis auf dem Mauna Loa (Hawaii). So hat die NASA das Leben auf dem Mars simuliert. Bildrechte: Hawai’i Space Exploration Analog and Simulation (HI-SEAS), Andrzej Stewart

Raumfahrt China will als erstes Land Menschen auf den Mars schicken

25. Juni 2021, 13:44 Uhr

Chinas Weltraumprogramm wird immer größer. Nach der eigenen Raumstation, dem Mond- und Mars-Rover sollen nun Astronauten zum Mars fliegen. Bereits im Jahr 2033 könnten die ersten Chinesen dort eintreffen.

Die Volksrepublik China hat erst vor wenigen Tagen ihre Yuhang yuan – chinesische Raumfahrer – auf ihre eigene Raumstation Tiangong geschickt. Nun will die Chinesische Weltraumorganisation Menschen zu einem noch ferneren Ort schicken: zum Mars. Chinesische Raumfahrer sollen 2033 unseren Nachbarplaneten betreten und kolonisieren. Und das im Regelbetrieb.

Der langfristige Plan ist eine dauerhaft bewohnbare Basis auf dem roten Planeten. Dabei sind vor allem auch die Ressourcen vor Ort interessant. Dazu gehört die Gewinnung von Wasser aus dem Untergrund, die Erzeugung von Sauerstoff vor Ort und die Produktion von Elektrizität.

Chinas erste Mars-Mission

Erst im Mai ist die robotische Tianwen-1 Mission (chin. Himmelsfrage 1) der Chinesischen Raumfahrtbehörde CNSA sicher auf dem Mars gelandet. An Bord des Landemoduls befand sich der Rover "Zhurong", der kurz darauf bereits seine Erkundungstour auf dem Planeten begonnen hatte. Der Name stammt übrigens aus der chinesischen Mythologie und steht für den Gott des Feuers und Herrscher des Südens.

China, Mars Mission - Sonde Rover
Künstlerische Darstellung von Chinas Mars-Rover auf dem roten Planeten. Bildrechte: imago/Xinhua

Die chinesische Kolonisierung des Mars

Damit die Kolonisierung gelingt, plant die chinesische Regierung einen Dauerflugverkehr zum Mars aufzubauen. Ab 2033 soll die erste bemannte Mission aufbrechen. Da der Mars der Erde immer nur alle zwei Jahre am nächsten steht, sollen die nachfolgenden Missionen in diesem Takt ebenfalls aufbrechen: 2035, 2037 sowie 2041 und darüber hinaus. Dabei soll es sich laut dem Leiter des wichtigsten chinesischen Raketenherstellers, der chinesischen Akademie für Trägerraketentechnologien, aber um kein Oneway-Ticket handeln. Chinas Mars-Plan sieht Flotten von Raumschiffen vor, die zwischen der Erde und dem Mars pendeln, erklärt Wang Xiaojun bei einer Videokonferenz zur Weltraumforschung in Russland.

Die chinesische Mars-Station soll am Südpol des Planeten entstehen. Wenn der ehrgeizige Plan eingehalten wird, werden die Chinesen noch vor Elon Musk den Mars kolonisieren können. Dieser hatte ursprünglich auch geplant in den 2030er-Jahren die ersten Menschen dorthin zuschicken. Mittlerweile wurde der Zeitplan auf der firmeneigenen Internetseite von SpaceX aber entfernt. Derzeit widmet sich Musk der Raketenentwicklung für die zukünftigen Mondmissionen.

Vergrabene Eisablagerungen in der südlichen Polarregion des Mars, in der Nähe von Ulyxis Rupes bei etwa 72°S/162°E. Das Bild wurde von Mars Express am 15. Januar 2011 mit der High Resolution Stereo Camera aufgenommen. Süden ist links, Norden ist rechts.
Vergrabene Eisablagerungen in der südlichen Polarregion des Mars, in der Nähe von Ulyxis Rupes bei etwa 72°S/162°E. Das Bild wurde von Mars Express am 15. Januar 2011 mit der High Resolution Stereo Camera aufgenommen. Süden ist links, Norden ist rechts. Bildrechte: ESA / DLR / FU Berlin (G. Neukum)

Manche Science-Fiction-Fans werden jetzt vermutlich ein Déjà-vu haben. Ironischerweise endet der zweite Teil des Films "Iron Sky" nach der Verstörung der Nazi-Basis, die sich auf der dunklen Seite des Mondes befand, mit einem Schwenk Richtung Mars. Und welche Nation hat dort bereits ihr geheimes Lager errichtet?

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