Ein Screenshot aus dem chinesichen Staatsfernsehen über die Landung des Raumschiffs Shenzhou 14 am 4. Dezember 2022.
Ein Screenshot aus dem chinesischen Staatsfernsehen über die Landung des Raumschiffs Shenzhou 14 am 4. Dezember 2022. Bildrechte: CGTN, Youtube

Raumfahrt Drei chinesische Astronauten zurück auf der Erde

05. Dezember 2022, 13:55 Uhr

Die drei chinesischen Astronauten der Shenzhou 14 Mission sind am 4. Dezember 2022 wieder auf der Erde gelandet. Sie haben sich sechs Monate lang auf der chinesischen Raumstation Tiangong befunden.

Am 4. Dezember 2022 ist die Shenzhou 14 Mission zurück zur Erde gekehrt. Die Landung erfolgte in der nordwestchinesischen Wüste Gobi. Mit 182 Tagen in der Schwerelosigkeit war es die längste bemannte Weltraummission Chinas. Die drei Astronauten Chen Dong (Kommandant), Liu Yang und Cai Xuzhe sind am 5. Juni 2022 mit dem Raumschiff Shenzhou (chin. magisches Schiff, Götterschiff) in den Orbit aufgebrochen. Sie haben bei der Fertigstellung der chinesischen Raumstation Tiangong (chin. Himmelspalast) geholfen.

Ende November erfolgte der Besatzungswechsel mit der Shenzhou-15-Crew, bestehend aus den Astronauten Junlong Fei, Qingming Deng und Lu Zhang. Zwar werden Chinas Raumfahrende oft mit dem Titel Taikonauten versehen, jedoch ist das falsch. Es ist der im Westen gebräuchliche Name für chinesische Raumfahrer, der von zwei weltraumbegeisterten Chinesen erfunden wurde, angeblich unabhängig voneinander. Im eigenen Land werden sie als Yuhang yuan betitelt, das chinesische Raumfahrtmitglied.

Die Landung der Shenzhou 14 Mission können Sie im nachfolgenden Video nachschauen:

Tiangong: Chinas Raumstation

Wie die Internationale Raumstation ISS umkreist Tiangong die Erde in einer Höhe von ungefähr 400 Kilometern. China hat ein sehr ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Die eigene Raumstation ist ein wichtiger Bestandteil. Das Land ist kein Mitglied der internationalen Raumfahrtgemeinde, die auf der ISS Experimente durchführt und diese auch besuchen darf. Vor allem die Amerikaner wehren sich dagegen. Daher ist der Bau einer eigenen Raumstation auch eine Technologie- und Machtdemonstration des Landes.

Für den Zusammenbau Tiangongs hat die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA nur knapp 18 Monate und zwölf Raketenstarts benötigt. Erst letzten Monat wurde die Raumstation fertiggestellt, wobei sie immer noch Platz für drei weitere Module aufweist. Jedoch müssten sich dafür weitere Länder dem chinesischen Projekt anschließen. Der Betrieb der dauerhaft besetzten Raumstation ist auf zehn Jahre ausgelegt.

Weltraumspaziergang, Notfallübung und die zweite Raumstation Chinas

Es ist die zweite Weltraumstation der Chinesen. Bereits von September 2011 bis April 2018 betrieben sie Tiangong 1. Sie wurde auch von der chinesischen Astronautin Liu Yang während der neunten Shenzhou Mission besucht. Damit war sie 2012 die erste chinesische Raumfahrerin. Mit der jetzigen Shenzhou 14 Missionen war es der zweite Weltraumaufenthalt der Yuhang yuan Liu Yang.

Während dieser Mission gab es drei Außenbordeinsätze im freien Weltraum. Bei einem davon ist der Kommandant gemeinsam mit Liu Yang aus dem Raumschiff gestiegen. Für Liu Yang war es ihr erster Weltraumspaziergang. Sie montierte eine Schutzabdeckung für Kabel. Anschließend erfolgte eine Notfallübung, bei der sie und ihr Kollege Chen Dong zurück zur Schleuse mussten und das ohne Hilfe des mechanischen Weltraumarms. Das geschah am 1. September 2022. Ein Video vom Weltraumspaziergang finden Sie hier:

Es war der erste chinesische Spacewalk einer Frau. Drei Monate später landeten sie am 4. Dezember 2022 wieder auf der Erde.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 04. Dezember 2022 | 21:45 Uhr

0 Kommentare