Erfolgreicher Start in Kalifornien Nasa-Lander "InSight": Deutscher Maulwurf für den Mars

14. Mai 2019, 15:28 Uhr

Nehmen wir den Mars als Patienten. Was wissen wir über ihn? Wir wissen, wie groß er ist, wie schwer, wie er atmet und wie die Haut aussieht. Puls, Temperatur, Blutdruck? Fehlanzeige. Bisher. Denn genau diese Daten soll uns der neue Mars-Lander "InSight" liefern - mit Technik aus Europa.

Die 650 Millionen Euro teure Mars-Mission, die am 5. Mai 2018 13.05 Uhr unserer Zeit gestartet ist, ist in mehrfacher Hinsicht eine Premiere. Sie ist die erste Mars-Mission, die von der Vandenberg Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien abhob. Sie ist die erste, die ausschließlich mit Analyse-Technik aus Europa ausgestattet ist. Und sie soll als erste das Innere des Planeten untersuchen. Die Forscher erhoffen sich dabei z.B. Antworten auf die Frage, warum der Mars sich anders entwickelt hat, als die Erde.

Fester Standpunkt am Äquator

Im Gegensatz zum Marsrover Curiosity bleibt Insight, nachdem er am 26. November auf dem Mars gelandet ist, fest an einem Ort. Die geplante Landestelle liegt in der äquatornahen Region Elysium Planitia, unweit von Curiosity. Dort öffnet der Lander seine rund zwei Meter durchmessende Plattform. Zuerst, so der Plan, soll ein in Frankreich entwickeltes Seismometer installiert werden, dass Marsbeben messen kann.

Dann folgt HP3: Das steht für "Heat Flow and Physical Properties Package" und ist eine Rammsonde, die wie eine Art Maulwurf mit einem Hammerschlagmechanismus bis zu fünf Meter tief in den Marsboden eindringen soll. HP3 ist eine Entwicklung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin-Adlershof. Damit können zum ersten Mal Temperaturen im Marsuntergrund gemessen werden. Die Dauer der Mission ist für ein Marsjahr geplant, das sind 708 Marstage oder umgerechnet 728 Erdentage.

Dieses Thema im Programm: MDR SPUTNIK Radio | 05. Mai 2018 | 09:00 Uhr