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Mars 2021China und die Emirate sind am Mars angekommen – fehlt noch die NASA

11. Februar 2021, 11:01 Uhr

Drei Missionen wollen in den kommenden Monaten noch mehr Geheimnisse des Mars lüften. Die ersten beiden sind schon da. Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten mit der Al-Amal-Sonde ist jetzt auch Chinas Tianwen-1 in der Umlaufbahn. Fehlt nur noch die NASA-Mission.

Zwei aktuelle Fotos vom Mars, aufgenommen vom Mars Express der ESA. Sie zeigen den Beginn eines neuen Marsjahres. Links: 6. Februar (Silvester), rechts 7. Februar (Neujahr). Ein Jahr auf dem Mars entspricht 687 Erdentagen. Bildrechte: ESA

Die Raumsonde Tianwen-1 (Himmelsfragen) hat nach knapp sieben Monaten erfolgreich die Umlaufbahn des Mares erreicht. Bereits vor sechs Tagen hatte die Sonde ein erstes Bild des Planeten gefunkt, seit Mittwoch (10.2.) ist sie in der Umlaufbahn. Es ist die zweite Ankunft innerhalb von zwei Tagen. Denn bereits am Dienstag hatte die Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) – Al-Amal, das steht für Hoffnung – den Mars erreicht. Immerhin zwei Tage hat die chinesische Sonde seit dem vergangenen Sommer aufgeholt, denn sie ist am 23. Juli, drei Tage nach der VAE-Sonde gestartet. Fehlt nur noch Nummer 3: Die NASA-Mission "Mars 2020". Die ist allerdings auch erst am 30. Juli 2020 gestartet und soll nach aktuellen Berechnungen am 18. Februar den Mars erreichen.

Chinas Marsrover wird vermutlich erst im April oder Mai auf dem Planeten landen. Bildrechte: imago/Xinhua

Dieses kleine "Wettrennen" hatten die Amerikaner also schon beim Start verloren. Dafür können sie vor Ort wieder an den Chinesen vorbeiziehen. Denn bis deren Rover die Oberfläche des Planeten erreicht, vermutlich irgendwo in der über 3.000 Kilometer durchmessenden Tiefebene Utopia Planitia, werden noch einige Wochen vergehen. Erst muss die Landung vorbereitet werden, der heikelste Teil des Unternehmens, an dem schon einige Marsmissionen gescheitert sind.

NASA kennt den Landeplatz bereits

Das ist bei der NASA anders, sie kann den Rover Perseverance (Beharrlichkeit) mit dem Hubschrauber Ingenuity (Einfallsreichtum) sofort landen lassen. Zum einen ist der Landeplatz bereits genau festgelegt, es ist Marskrater Jezero. Der ist vor rund vier Milliarden Jahren vermutlich durch einen Meteoriteneinschlag entstanden und hat einen Durchmesser von 47 Kilometern. Außerdem kann die Landefähre während des Abstiegs den Untergrund untersuchen, um so den besten Platz für die Landung zu finden. Diese Technologie ist neu. Frühere Missionen haben sich alleine auf orbitale Daten verlassen. Diese sind jedoch nur auf ein bis zwei Kilometer genau. Bei den Landeturbulenzen kann diese Ungenauigkeit auf zwei bis drei Kilometer anwachsen. Durch die neue Methode sollen die gewählte Landeposition und der tatsächliche Landeort aber nur noch 60 Meter voneinander abweichen.

Die Emirate bleiben in der Umlaufbahn

Die Al-Amal-Sonde hat keinen Rover an Bord und wird den Planeten aus der Umlaufbahn erforschen. Ihr Ziel ist die Langzeituntersuchung der Klimadynamik und des globalen Wetters, sowie das Vorkommen von Wasserstoff und Sauerstoff in der Atmosphäre. Ähnliche Untersuchungen macht auch die gemeinsame Sonde von ESA und Roskosmos, der ExoMars Trace-Gas-Orbiter, die bereits seit 2017 die Atmosphäre des Mars erforscht.

gp

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