Mars Oase
Die Risse auf der Felsplatte "Old Soaker" im Kratergebiet gehen möglicherweise auf eine ausgetrocknete Schlammschicht von vor über drei Milliarden Jahren zurück. Bildrechte: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Weltraum-News Mars-Roboter entdeckt uralte Oase

09. Oktober 2019, 15:20 Uhr

Seit 2012 erforscht der Mars-Roboter den roten Planeten. Zuletzt hatte der Rover Curiosity Hinweise über mögliche Wasservorkommen auf dem Mars gesendet. Jetzt hat er sogar eine sehr alte Oase entdeckt-

Weltraumroboter Curiosity ist bei seiner Mars-Erkundung offenbar auf Spuren einer Oase gestoßen. Soweit die gute Nachricht. Die weniger gute: die Spuren sind rund 3,5 Milliarden Jahre alt. Entdeckt hat Curiosity sie am Galekrater, am Fuße der Mount Sharp Region. Das berichtet das Fachblatt "Nature Geoscience". Demnach waren in dieser Marsregion salzhaltige Seen ausgetrocknet, die auf einen größeren See zurückgehen, der den Gale-Krater einmal ausgefüllt hat.

Was ist der Galekrater?

schematisches Profilbild einer Landschaft.
Die schematische Profildarstellung des Kraters zeigt im unteren Bereich den Boden und einzelne Tümpel, in die die Ströme vom Kraterrand münden. Bildrechte: ASU Knowledge Enterprise Development (KED), Michael Northrop

Der Galekrater hat einen Durchmesser von 160 Kilometern. Er ist das Resultat eines Meteoriteneinschlags, auf den eine massive klimatische Veränderung auf dem Planeten zurückgeht: von einem feuchtwarmen Klima mit Flüssen und Seen hin zu der kargen, eisigen Wüstenlandschaft. Bleibt die Frage, wohin ist das Wasser verschwunden und wann.

Was die Schichten verraten

Jede einzelne Sedimentschicht zeugt von einer anderen Ära auf dem Mars und verrät Details über das jeweils vorherrschende Klima auf dem Mars. "Im Galekrater ist der Wandel des Mars' auf einzigartige Weise konserviert", erklärt William Rapin vom California Institute of Technology:

Wenn wir verstehen, wann und wie sich der Klimwandel auf dem Mars vollzogen hat, ist das gleichzeitig ein Puzzlestein für eine andere Frage: Wann und wie lange hat es mikrobielles Leben auf dem Mars gegeben?

William Rapin

Durch einen Zeitraffer betrachtet könnte man sich das so vorstellen, dass vor Jahrmillionen Ströme oder Bäche über den Kraterwall geflossen sind und in kleine Teiche am Boden des Kraters mündeten. Über Wechsel von Austrocknung und Überflutung der Wasserwege könnte sich den Forschern zufolge das Gestein dort mit Mineralsalzen angereichert haben. Wenn nämlich ein See komplett austrocknet, hinterlässt er reine Salzkristalle. Das, was der Marsrover in der Krater-Region Sutton Islands analysiert hat, ist aber anders: Mineralsalze, gemischt mit Sedimenten. Wie oft und lange sich diese Wechsel zwischen Austrocknung und Überflutung hinzogen, wissen die Forscher noch nicht.

Und wer wissen will, wie der Mars klingt – hier gibt es einen kleinen Höreindruck:

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