Ein Glas mit Wasser vor weissem Hintergrund
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TU Ilmenau Trinkwasserqualität: Bessere Überwachung wird in Thüringen entwickelt

13. Oktober 2020, 14:00 Uhr

Durch den Bevölkerungsrückgang in einigen Gebieten Deutschlands ist auch die Trinkwasserqualität dort bedroht - denn das Wasser steht so länger in den Rohren und Keime können sich ansammeln. Forschende der TU Ilmenau arbeiten nun an einem neuen Ansatz, um diese digital überwachen zu können.

Ein Team des  Instituts für Automatisierungs- und Systemtechnik der TU hat dafür ein Online-Überwachungssystem entwickelt, das Veränderungen der Wasserqualität im Versorgungsnetz entdeckt. Damit können im Falle von Verschlechterungen der Qualität Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das Projekt namens "Online Monitoring and Digital Control in Drinking Water Distribution systems" (MoDiCon) mit mehr als 270.000 Euro in drei Jahren gefördert. Dabei arbeiten die Ilmenauer mit Kollegen von der TU Hamburg und des Technion Haifa in Israel zusammen.

Trinkwasser wird in Echtzeit überwacht

Hintergrund dafür ist der mit dem Bevölkerungsrückgang einhergehende verringerte Wasserverbrauch in einigen Regionen Deutschlands und Europas. Da das Versorgungsnetz jedoch gleich geblieben ist, steht das Wasser länger in den Rohren, wodurch sich seine Qualität verschlechtern kann. Außerdem werden Wasserproben aktuell nicht flächendeckend, sondern nur stichprobenartig erhoben.

Hier setzt das MoDiCon-Projekt an. Auf der Basis von Messdaten und Simulationsmodellen soll das Trinkwasser in Echtzeit und automatisiert überwacht werden. Um vor Ort Bakterien und gesundheitsschädliche Stoffe aufspüren zu können, werden spezielle Technologien wie die lichtbasierte Fluoreszenzmessung und die zellbasierte Durchflusszytometrie genutzt.

Ein Algorithmus sorgt dann dafür, dass an bestimmten Stellen im Netz zum Beispiel die optimal dosierte Menge an Desinfektionsmittel eingeschleust wird oder Ventile geöffnet werden. Zudem könnten die Menschen, die möglichwerweise mit dem gesundheitssschädlichen Trinkwasser versorgt werden, eine Warnung erhalten.

cdi/pm

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