Erfolgreiches "Touchdown"-Manöver Raumsonde OSIRIS-REx auf Asteroid Bennu gelandet

21. Oktober 2020, 09:40 Uhr

Die US-Raumsonde OSIRIS-REx hat auf dem Asteroiden Bennu erfolgreich eine "Touchdown"-Landung hingelegt. Bei dem nur wenige Sekunden dauernden Manöver sammelte die Sonde Gesteins- und Sandproben ein. In knapp drei Jahren sollen diese die Erde erreichen.

Nach vierjähriger Reise durch das All hat die US-Raumsonde OSIRIS-REx auf dem Asteroiden Bennu erfolgreich eine "Touchdown"-Landung absolviert. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA in der Nacht zu Mittwoch mitteilte, dauerte der Aufenthalt der Sonde auf dem Himmelskörper - wie zuvor geplant - nur wenige Sekunden. "Alles ist perfekt gelaufen. Der Flugkörper hat all das gemacht, was er machen sollte", erklärte der Leiter der Mission, Dante Lauretta.

Sammeln von Gestein und Sand

OSIRIS-REx sammelte auf dem Asteroiden Gesteins- und Staubproben ein. Ob die entnommene Proben verwertbar und ausreichend sind, wird sich nach Angaben Laurettas jedoch erst in den kommenden Tagen herausstellen, nachdem die Sonde weitere Daten und Bilder zur Erde gesendet hat. Die NASA-Wissenschaftler hoffen auf etwa 60 bis 2000 Gramm Staub, Geröll und Gestein.

Einsatz von Roboter-Arm

Touchdown-Manöver der Raumsonde Osiris-Rex auf Asteroid Bennu Künstlerische Darstellung
Für das "Touchdown"-Manöver verließ die Raumsonde ihren Platz in der Umlaufbahn von Bennu. Bildrechte: NASA

Bei dem komplizierten Manöver hatte die US-Raumsonde ihren Platz in der Umlafbahn des Asteroiden vorübergehend verlassen und sich dem Himmelskörper bis auf wenige Meter genähert. Mit einer Art Roboter-Arm namens "Tagsam" (Touch-And-Go Sample Acquisition Mechanism) berührte sie die Oberfläche des Asteroiden etwa fünf Sekunden lang. Dabei stieß sie unter Druck gesetzten Stickstoff aus, um Probenmaterial aufzuwirbeln. Nach dem Aufsaugen der Proben entfernte sich die Sonde wieder von Bennu und machte sich auf den Weg zurück in ihre Umlaufbahn.

Lange Suche nach idealem Landepunkt

Diese Ansicht der Probenstelle Nightingale auf dem Asteroiden Bennu ist ein Mosaik von Bildern, die am 3. März vom OSIRIS-REx-Raumschiff der NASA gesammelt wurden. Die Probenstelle Nightingale befindet sich in dem relativ klaren Bereich direkt über der Mitte des Kraters - sichtbar in der Bildmitte. Der große, dunkle Felsbrocken oben rechts misst auf seiner längsten Achse 13 Meter. Das Mosaik wird so gedreht, dass Bennus Osten oben im Bild ist.
Im "Nightingale"-Krater soll Osiris-Rex die Proben entnehmen. Bildrechte: NASA / Goddard / University of Arizona

Die NASA hatte das Manöver zuvor zweimal erfolgreich geprobt. Bei dem Absetzmanöver musste die Robotersonde, die etwa so groß wie ein Kleinbus ist, darauf achten, dass sie nicht von umherfliegenden Trümmern beschädigt wird. Die NASA-Forscher hatten im Vorfeld lange nach einem geeigneten Landepunkt für OSIRIS-REx gesucht und sich dann für einen 16 Metern breiten Krater auf dem 390 Meter dicken Bennu-Brocken entschieden.

Proben-Abgabe am 24. September 2023 geplant

Die Rückreise zur Erde soll OSIRIS-REx im kommenden März antreten. Am 24. September 2023 soll das Roboter-Raumschiff den Behälter mit den auf Bennu eingesammelten Asteroid-Proben mit einem Fallschirm über einer Wüste im US-Bundesstaat Utah abwerfen. Danach können NASA-Forscher das Material auswerten. OSIRIS-REx war vor vier Jahren, genauer gesagt am 8. September 2016, vom US-Raumfahrtbahnhof in Cape Canaveral mit einer Atlas-V-Rakete ins All gebracht worden.

(dn)

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