Eine künstlerische Darstellung der Raumsonde Hayabusa 2, wie sie auf dem Rückweg zur Erde ist. Es handelt sich um eine Raumsonde der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA, die eine Asteroidenprobe vom erdnahen Astroiden Ryugu einsammelte.
Eine künstlerische Darstellung der Raumsonde Hayabusa 2, wie sie auf dem Rückweg zur Erde ist. Es handelt sich um eine Raumsonde der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA, die eine Asteroidenprobe vom erdnahen Astroiden Ryugu einsammelte. Bildrechte: Akihiro Ikeshita / JAXA

Hayabusa 2: Forscher öffnen Asteroiden-Probe

Eine japanische Raumsonde bringt am 5. Dezember eine Asteroidenprobe zur Erde. Nun haben die Forscher die Probe geöffnet und sind überrascht. Eingesammelt wurde sie übrigens von der Sonde Hayabusa 2, die bereits auf dem Weg zum nächsten Asteroiden ist. Zwei stehen noch auf ihrer Liste. Mehr Informationen dazu, finden Sie auf:

Update 16.12.2020:

Die Probe vom Asteroid Ryugu wurde erfolgreich geborgen und befindet sich mittlerweile in Japan. 2018 hatte die Raumsonde Hayabusa 2 eine Probe des erdnahen Asteroiden entnommen und sie am 5. Dezember zur Erde gebracht. Die Raumsonde befindet sich mittlerweile auf dem Weg zu einem weiteren Asteroiden. Die japanischen Wissenschaftler haben die erste von drei Probekammern am Montag, den 14. Dezember, geöffnet.

Ursprünglich haben die Forscher mit einer Probe von weniger als einem Gramm gerechnet. Doch als sie die erste Kammer öffneten, befand sich Material in der Größe von Kieselsteinen bis hin zu winzigen Staubpartikeln in ihr. Es sind schwarze Körnchen, die die Forscher der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA nun untersuchen werden. Außerdem befand sich Gas in der ersten Kapsel, das ebenfalls von Ryugu stammt. Damit ist es die weltweit erste Gasprobe, die aus dem tiefen Weltraum zur Erde gebracht wurde.

Im frühen Sonnensystem könnten Objekte wie Ryugu einen Großteil des Wassers auf der Erde geliefert haben, zusammen mit den Zutaten, die für die Entstehung von Leben notwendig waren. Die Forscher vermuten, dass die zweite Probekammer leer sein wird. Anders sieht es mit der dritten Kammer aus. Dort sollen sich Materialen befinden, die unterhalb der Asteroidenoberfläche geborgen wurden.

Update 04.12.2020:

Laut der japanische Raumfahrtbehörde JAXA wird die Kapsel der Raumsonde Hayabusa2 bereits am Samstag, den 5. Dezember (MEZ), auf der Erde landen. An Bord wird sich eine Probe des Asteroiden Ryugu befinden. Am 5. Dezember, zwischen sechs und sieben Uhr morgens (MEZ), wird sich die Kapsel vom Orbiter trennen. Um neun Uhr morgens wird sie ihre Umlaufbahn anpassen, damit sie sicher auf der Erde landen kann. Zwischen 17 und 18 Uhr soll die Kapsel in Woomera (Südaustralien) landen. In Japan wird es dann zwischen zwei und drei Uhr am 6. Dezember sein.

Der Wanderfalke 2 ist auf dem Weg zur Erde. So ist sein deutscher Name. Auf japanisch heißt die Raumsonde Hayabusa 2. Am 6. Dezember wird sie an der Erde vorbeifliegen und eine Probe abwerfen. Sie stammt vom erdnahen Asteroiden Ryugu, auch bekannt unter der Nummer 162173.

Das ist der Asteroid Ryugu

Ryugo gehört zu den sogenannten Apollo-Typ-Asteroiden. Das sind Asteroiden, die der Erde nahe kommen können. Anders als die meisten Asteroiden befinden sich diese nicht im Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars.

Erdnahe Asteroiden mit einer Größe von über 150 Metern können bei einer Kollision mit der Erde besonders gefährlich sein. Ryugu übertrifft diese Größe. Er hat eine Größe von zirka 900 Metern und besteht aus zahlreichen kleineren Brocken, die zu einem einzigen scharfkantigen Asteroiden wurden. An seinem Äquator ist er deutlich dicker als an den anderen Stellen seines Körpers.

Der Asteroid Ryugu
Der Asteroid Ryugu, aufgenommen von der japanischen Raumsonde Hayabusa2. Bildrechte: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST.University of Aizu, Kobe University, Auburn University,

Die Umlaufbahn von Ryugu

Für seine Bahn um die Sonne braucht Ryugo 473,9 Tage. Zum Vergleich: Der Mars braucht für die Umrundung der Sonne 678 Tage – also über 200 Tage länger als Ryugu.

Während seiner Reise kreuzt Ryugu die Umlaufbahnen von Venus und Erde. Der von Mars kommt er nur nahe. Seine Bahn ist sehr elliptisch: Wenn er der Sonne am nächsten ist, liegen 0,97 AE zwischen ihm und der Sonne.

AE steht dabei für Astronomische Einheit und orientiert sich am Abstand zwischen unserer Erde und der Sonne. Somit entspricht 1,00 AE dem exakten Maß von 149.597.870,7 Kilometern. An seinem sonnenfernsten Punkt ist Ryugu 1,42 AE (211.803.657,29 Kilometer) von der Sonne entfernt.

So ist die Mission von Hayabusa 2 abgelaufen

Die Raumsonde der japanischen Raumfahrtorganisation JAXA ist am 3. Dezember 2014 aufgebrochen. Die Reise zum Asteroiden Ryugu hat fast vier Jahre gedauert. Während die Sonde am 26. Feburar 2018 noch 1,3 Millionen Kilometer von dem erdnahen Asteroiden entfernt war, hat sie sich wenige Monate später (am 27. Juni 2018) um 20 Kilometer an den Asteroiden angenähert.

Anschließend erfolgten Messungen und die Suche nach einem geeignetem Landeplatz. An Bord von Hayabusa 2 befanden sich vier Rover. Die baugleichen Asteroidenfahrzeuge Rover-1A und Rover-1B landeten erfolgreich am 22. September 2018.

Die beiden Rover waren die Vorhut des eigentlichen Tests: die Landung des MASCOT – des Mobile Asteroid Surface Scout. Dieser landete am 3. Oktober 2018 auf der Oberfläche von Ryugu. Dort absolvierte er drei Sprungbewegungen, sammelte Daten und machte Bilder.

Am 5. April 2019 wurde Ryugu von der Raumsonde beschossen. Dabei schlug ein Kupferprojektil auf dem Astreoiden ein. Dies geschah aus einer Höhe von 500 Metern. Da Hayabusa 2 nicht von den herumfliegenden Bruchstücken getroffen werden sollte, positionierte sie sich hinter dem Asteroiden. Lediglich eine Kamera blieb zurück, um das Geschehen zu dokumentieren. Der Eischlagskrater hat eine Durchmesser von zirka zwei Metern.

Der Sprengkrater auf dem Asteroiden Ryugu

Die Bilder zeigen die Oberfläche des Asteroiden Ryugu vor (links) und nach der Sprengung (rechts). Der Krater ist klar zu erkennen.

Die Oberfläche des Asteroiden Ryugu vor der Sprengung.
Astzeroid Ryugu - vor der Sprengung. Bildrechte: JAXA, The University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, The University of Aizu, AIST
Die Oberfläche des Asteroiden Ryugu vor der Sprengung.
Astzeroid Ryugu - vor der Sprengung. Bildrechte: JAXA, The University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, The University of Aizu, AIST
Die Oberfläche des Asteroiden Ryugu nach der Sprengung.
Asteroid Ryugu nach der Sprengung. Der Krater ist klar erkennbar. Bildrechte: JAXA, The University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, The University of Aizu, AIST
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Die Oberfläche des Asteroiden Ryugu vor der Sprengung.
Bildrechte: JAXA, The University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, The University of Aizu, AIST

Ein vierter Rover sollte ebenfalls auf dem Asteroiden landen. Jedoch verlor man die Kontrolle über ihn, während man das Gefährt von der Raumsonde löste. Ende September 2019 zerschellte der Rover-2 auf dem Asteroiden. Hayabusa 2 sammelte noch eine Probe von Ryugu ein und machte sich schließlich auf den Rückweg zur Erde.

Die Probe soll am 6. Dezember über Australien abgeworfen werden. Die Raumsonde wird sich anschließend auf den Weg zu zwei weiteren Asteroiden machen: Asteroid 2001 CC21 soll im Juli 2027 erreicht werden. Asteroid 1998 KY26 soll, nachdem die Sonde die zweite Probe zur Erde gebracht hat, im Juli 2031 erreicht werden.

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