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Der "Space Rider" – eine Art fliegendes Labor, unbemannt. Bildrechte: ESA-Jacky Huart

RaumfahrtEsa: Vorerst kein eigenes Raumschiff für Europa

09. September 2022, 16:24 Uhr

Europas Astronautinnen und Astronauten müssen auch in Zukunft weiter in fremden Raumschiffen fliegen. Die mittelfristigen Pläne der Esa beinhalten keine eigene Raumkapsel, so Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher.

Bei der Esa läuft es gerade nicht nach Plan: Der Start der neuen Trägerrakete Ariane 6 auf 2023 verschoben, wiederverwendbare Modelle stecken noch in der Entwicklung und ein Raumschiff der Esa wird es vorerst auch nicht geben. Die mittelfristigen Pläne der europäischen Raumfahrtagentur Esa, die im November im Esa-Ministerrat diskutiert werden sollen, beinhalten keine eigene Raumkapsel zum Transport von Menschen ins All, sagte Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher am Donnerstag (8.9.) in Berlin.

Space Rider soll ohne Besatzung fliegen

Bisher arbeitet die Esa zwar an einer Art Raumschiff. Doch mit dem "Space Rider" werden keine Astronautinnen und Astronauten fliegen. "Der Space Rider ist eine orbitale Plattform, eine Art Weltraumlabor, um neue Technologien zu erproben und in der Schwerelosigkeit zu forschen", sagt der italienische Ingenieur Giorgio Tumino, der Programm-Manager für den Space Rider. Starten, fliegen, experimentieren und sicher wieder landen – das ist der Plan für den Space Rider. Und eine bemannte Version ist noch nicht geplant. Das sei nicht Thema der Ministerrats-Vorbereitungen, so Esa-Chef Aschbacher. Der Esa-Ministerrat tagt regelmäßig und gibt der Esa sowohl Richtung als auch Budget vor.

Für die zweite Hälfte des Jahres 2023 sei aber ein Weltraumgipfel von EU und Esa geplant, sagte Aschbacher. Dort werde darüber gesprochen, ob man in der Lage sein sollte, selbstständig Astronauten ins All zu schicken. Das sei eine Diskussion, "die auch politisch und gesellschaftlich geführt werden muss".

Transporter für den Mond geplant

Das Konzept für den Ministerrat beinhalte bereits technologische Vorstudien, um im Fall einer positiven Entscheidung im kommenden Jahr schnell mit entsprechenden Arbeiten beginnen zu können. Bislang ist die Esa darauf angewiesen, dass ihre Astronauten in US-amerikanischen oder russischen Raumfähren mitfliegen. In der Vergangenheit – insbesondere nach dem russischen Angriff auf die Ukraine – stand immer wieder die Forderung im Raum, dass Europa in der Lage sein sollte, selbstständig Astronauten ins All zu bringen.

Die Vorschläge für den Ministerrat beinhalten unter anderem den Mondtransporter "EL3", wie Aschbacher sagte. EL3 soll in der Lage sein, regelmäßig etwa 1,5 Tonnen Material auf den Mond zu bringen.

gp/dpa

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