Jahrhundertfinsternis am 27. Juli Der Blutmond: Was bei einer Mondfinsternis passiert
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Eine Stunde und 43 Minuten - so lange wird der Mond von der Erde bedeckt sein. Und damit ist die Mondfinsternis am 27. Juli 2018 die längste des gesamten 21. Jahrhunderts. Wenn der Mond in Mitteldeutschland aufgeht - in Görlitz um 20:45, in Leipzig 20:57, in Eisenach 21:04 Uhr -, dann hat sie schon begonnen. Aber wir verpassen nur wenig, denn ihren Höhepunkt erreicht sie um 22.22 Uhr und endet um 23:13 Uhr.
Der Mond fliegt diagonal
Wer verstehen will, was bei einer Mondfinsternis passiert, muss sich die Umlaufbahn des Mondes um die Erde anschauen. Er bewegt sich auf einer leicht diagonalen Bahn um unseren blauen Planeten. Steht er zwischen Erde und Sonne, könnte man theoretisch seine Schattenseite sehen – praktisch ist sie zu dunkel und wird daher eins mit dem dunklen Nachthimmel. Es ist Neumond.
Im Lauf des Mondzyklus wandert er langsam um die Erde herum. Bei Halbmond sehen wir die Hälfte der Sonnenseite. Steht der Trabant von uns aus gesehen genau gegenüber der Sonne, ist die Reihenfolge also Sonne, Erde, Mond, dann ist meist Vollmond. Wir sehen nun die Sonnenseite komplett.
Weil unser Begleiter aber nicht auf der immer gleichen Ebene um uns herumfliegt, sondern seine Bahn leicht diagonal verläuft, kreuzt der Mond zwei Mal pro Jahr den Schatten der Erde. Da er dafür hinter der Erde stehen muss, kann dieses Ereignis nur bei Vollmond auftreten.
Und weil die Erdatmosphäre rotes, langwelliges Licht umlenkt – wir kennen dieses Phänomen vom Augenblick unmittelbar nach Sonnenuntergang, wenn der Himmel noch hell erscheint, obwohl der Stern bereits hinter dem Horizont versunken ist – weil also das rote Licht von der Atmosphäre umgelenkt wird, schimmert der Vollmond rötlich, wenn er durch den Kernschatten der Erde fliegt.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL Fernsehen | 27. Juli 2018 | 17:45 Uhr