Mann und Frau auf Waldweg bei Spaziergang mit Hund
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Genetik und Bewegung Flottes Spazieren kann uns biologisch jünger machen

24. April 2022, 12:00 Uhr

Wie wir spazieren gehen, beeinflusst offenbar, wie wir altern. Britische Forschende haben nämlich herausgefunden, dass ein flinker Spaziergang uns quasi biologisch verjüngen kann.

Die Experten der britischen Universität Leicester und des National Institute for Health Research (NIHR) untersuchten für ihre Studie die Daten von 405.981 Teilnehmern der UK Biobank. Das Ergebnis: Eine flotte Spaziergeschwindigkeit bedingt auch längere sogenannte Telomere – das sind die Abschlüsse der Chromosomen, die wie die Enden von Schnürsenkeln dafür sorgen, dass sich die Chromosomen nicht entwirren. Die Resultate zeigten sich dabei unabhängig von sonstigen sportlichen Aktivitäten.

Telomere wichtige Indikatoren für biologisches Altern

Die Telomere sind deswegen so wichtig, weil sie als Indikator für das biologische Alter gelten. Konkret kann sich dieses Alter durch lebenslanges flinkes Spazieren im Schnitt um bis zu 16 Jahre verjüngen. Eine frühere Studie aus Leicester hatte schon gezeigt, dass zehn Minuten spazieren pro Tag die Lebenserwartung erhöhen kann – bei schnellem Gehen ist sogar eine um 20 Jahre längere Lebenserwartung möglich. Das Verhältnis von Telomeren-Länge und Krankheiten ist dabei noch nicht vollständig geklärt, aber es scheint eine Verbindung zu geben mit bestimmten Merkmalen des Alterns, wie Gebrechlichkeit und altersbedingten Erkrankungen.

Alles steht in den Daten

Laut den Forschenden ist dies die erste Studie, die genetische Daten mit selbstdokumentierten Gehgeschwindigkeiten und den Bewegungsmustern kombiniert, die etwa über Smartwatches aufgezeichnet wurden. "Frühere Studien zur Verbindung von Spaziertempo, sportlichen Aktivitäten und der Länge von Telomeren wurden eingeschränkt durch inkonsistente Ergebnisse, einen Mangel an qualitativ hochwertigen Daten", erklärt der Studienautor Dr. Paddy Dempsey. "Schon zuvor konnten wir zeigen, dass das Spaziertempo ein wichtiger Indikator für den Gesundheitsstatus ist", so Tom Yates, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. Mit den jetzt von ihnen genutzten genetischen Daten konnten die britischen Wissenschaftler nun laut ihrer Studie eine kausale Beziehung klar nachweisen.

cdi

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1 Kommentar

Ilse am 25.04.2022

Anschaulicher wäre zu klären, dass wer in einer Sekunde nur bis zu 70cm Weglänge zurücklegt, bald Besuch vom Sensenmann bekommt.