Abenteuer Ozean Giftige Portugiesische Galeere vor Mallorcas Küste

24. Mai 2018, 09:26 Uhr

Kurz vor Beginn der Sommersaison ist der Badespaß auf der beliebten Baleareninsel Mallorca getrübt, denn ein blau-lila-schimmerndes, luftballonartiges Gebilde treibt dort sein Unwesen.

In der Nähe von Palmas Strand "Ciudad Jardin" wurde ein Exemplar der hochgiftigen Seeblasenart "Portugiesische Galeere" gefunden. Wie die Regionalregierung der spanischen Insel mitteilte, würden in dieser Sache schon seit einigen Wochen Untersuchungen durchgeführt, nachdem auch im ostspanischen Alicante und vor den Küsten der Balearen-Inseln Ibiza und Formenterra Exemplare der Portugiesischen Galeere gesichtet wurden. Badegäste werden zu äußerster Vorsicht aufgerufen. Erste Badeverbote wurden schon verhängt. Nach weiteren Sichtungen lebender Portugiesischer Galeeren weht nun an den Stränden von Palmas Vierteln Can Pastilla und Molinar die rote Flagge.

Bizarre Schönheit

Die Gasblase der Portugiesischen Galeere kann bis zu 30 Zentimeter groß werden. Sie schwimmt an der Wasseroberfläche und fungiert wie ein Segel. Die Tentakel können bis zu 50 Meter lang werden. Diese sind mit Millionen Nesselzellen besetzt, die sich entladen, sobald sie mit etwas in Berührung kommen. Beutetiere wie Fische werden durch dieses Gift getötet. Für Menschen ist es vor allem extrem schmerzhaft und kann unter Umständen zu einem allergischen Schock führen. Die Reizung auf der Haut erinnert an Peitschenhiebe.

Das Besondere der Portugiesischen Galeere ist, dass sie strenggenommen gar kein einzelnes Tier ist, sondern eine Ansammlung tausender kleiner Polypen, die miteinandere verbunden sind. Sie gehört zur Gattung der Seeblasen und ist eigentlich im Pazifik und Atlantik heimisch. Seit einigen Jahren kommt sie aber zunehmend vor den Kanaren und Portugal vor. Experten vermuten, dass die Qualle durch eine starke Strömung vom Atlantik durch die Straße von Gibraltar an die Küsten Spaniens gespült werden.

Was tun bei Kontakt?

Sollten Sie im Wasser oder am Strand eine Portugiesische Galeere entdecken, sollten Sie ihren Fund auf jeden Fall melden. Bitte halten Sie aber Abstand, denn auch wenn das Tier gestrandet ist, können die Nesselzellen der Tentakel noch aktiv sein.

Hatten Sie bereits Kontakt mit dem Tier, sollten sie zunächst versuchen eventuell auf der Haut klebende Tentakelreste vorsichtig zu entfernen. Helfer sollten dabei Handschuhe tragen, um nicht selbst verletzt zu werden. Es wird außerdem empfohlen, die betroffene Stellen mit Salzwasser und keinesfalls mit Süßwasser abzuspülen, da es den Schmerz verstärken kann. Anschließed sollte die Haut gekühlt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | LexiTV | 20. Juni 2016 | 15:00 Uhr