Lizzo im Konzert
Lizzos "About damn time" wird als Sommerhit des Jahres 2022 gehandelt. Welchen Anteil hatte das gute Wetter? Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Psychologie "Walking on Sunshine" oder "Riders on the Storm"? Das Wetter beeinflusst unsere Song-Auswahl

29. Januar 2024, 14:57 Uhr

Es ist gewissermaßen das Phänomen "Sommerhit", wissenschaftlich untersucht: Ein Forscherteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main hat herausgefunden, dass Umweltfaktoren wie beispielsweise Wetterbedingungen beeinflussen können, auf welchen Song wir Lust haben.

Nach der Analyse von mehr als 23.000 Songs, die von 1953 bis 2019 in den wöchentlichen Charts in Großbritannien standen, stellten die Forschenden fest: Energiegeladene, tanzbare Songs, die mit positiven Gefühlen wie Freude und Glück in Zusammenhang stehen, landeten vor allem dann weit oben in den Charts, wenn das Wetter warm und sonnig war. War das Wetter nass und kalt, hatten es die positiven Hits eher schwerer.

Das gilt nicht nur für das Wetter in einer bestimmten Woche, sondern auch für die Jahreszeiten: Im Sommer wurde energiegeladene, positive Musik beliebter – im Winter dagegen eher weniger populär. Erstautor Manuel Anglada-Tort erklärt: "Diese Ergebnisse stellen die traditionelle Vorstellung in Frage, dass Erfolg auf dem Musikmarkt ausschließlich von der Qualität der Musik abhängt."

Wichtig ist allerdings, dass die Studie lediglich Korrelationen festgestellt und keine Kausalitäten. Sprich, es lässt sich nicht abschließend sagen, dass gutes Wetter einem Song tatsächlich ursächlich an die Spitze der Charts verholfen hat – aber es fällt auf, dass gutes Wetter und positive Songs oft Hand in Hand gehen.

Zur Studie in voller Länge im Journal Royal Science Open Society geht es hier.