Zweite Sonne Wie kommt es zu Haloerscheinungen?
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09. März 2019, 05:00 Uhr
Sie erscheinen in Form von Ringen, Säulen, Bögen oder (bunten) Lichtflecken: Sogenannte Halo-Erscheinungen am Himmel faszinieren die Menschheit seit jeher. Viele Legenden und Geschichten rankten sich in früheren Jahrhunderten um die seltsamen Erscheinungen. In der Reformationszeit beispielsweise hielten die Gläubigen sie für eine Predigt oder ein Zeichen, das Gott vom Himmel herab schickte.
Heutzutage ist natürlich jedem Schulkind klar: Das, was da am Himmel passiert, ist Physik - genauer gesagt Optik. Denn all die faszinierenden Lichtspiele entstehen durch optische Effekte. Damit es dazu kommt, müssen in der Atmosphäre Eisteilchen schweben. Daran bricht sich, spiegelt sich oder reflektiert das Licht, so dass für unser Auge Halo-Erscheinungen entstehen.
Welche genau das sind, hängt dem Deutschen Wetterdienst zufolge jeweils von der Form, der Größe und der Position der Eiskristalle zum einfallenden Licht ab. Manche Halos sind sogar bunt wie ein Regenbogen, weil das Sonnenlicht hier in seine Spektralfarben zerstreut wurde.
Halo-Erscheinungen sind in unseren Breitengraden gar nicht so selten, wie man vermuten mag: An bis zu sieben Tagen im Monat sind sie zu beobachten, schätzen Physiker. Meist seien sie aber so schwach, dass wir sie gar nicht richtig wahrnehmen. Die Eiskristalle, die Vorraussetzung für die Halo-Erscheinungen sind, gibt es vor allem in sogenannten Cirruswolken - also den zerpflückten Schleierwolken. Ziehen die am blauen Himmel auf, kann es zu Halo-Erscheinungen kommen.
Und das nicht nur im Winter, auch im Sommer ist es in der Höhe von bis zu zehn Kilometern so kalt, dass es dort Eiskristalle gibt. Zu den häufigsten Halo-Erscheinungen gehören der 22°-Ring und die Nebensonnen (Parhelia) - eher selten dagegen sind etwa Lichtsäulen oder Zirkumzenitalbögen am Himmel zu sehen.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 17. Februar 2019 | 03:05 Uhr