Studie aus Dresden und Leipzig Nachweis hormonell aktiver Stoffe: Neues Verfahren aus Sachsen

Substanzen, die hormonell wirken, können unsere Gesundheit schädigen. Forschende aus Dresden und Leipzig haben nun eine Methode gefunden, mit der diese Stoffe schnell und einfach nachgewiesen werden können.

Ein Glas sprudelndes Wasser, davor liegen Medikamente
Bildrechte: IMAGO / MiS

Hormonell aktive Stoffe finden sich in fast überall in unserer Umgebung: in Lebensmitteln, Waschpulver, Spülmittel, Kosmetikprodukten, in Medikamenten sowie in Trink- und Abwasser. Das Problem dabei: Die Verbindungen, wie etwa synthetische Östrogen-Derivate (Hauptbestandteil hormoneller Verhütungsmittel), können zu schweren Gesundheitsschädigungen, darunter Brust- und Prostatakrebs, Schilddrüsen-, sowie neurologischen und psychischen Erkrankungen führen.

Bisher war es jedoch schwierig, diese Stoffe nachzuweisen, da sie strukturell sehr vielfältig sind und aufwendige, labordiagnostische Verfahren dafür nötig sind. Das könnte sich mit dem neuen Ansatz der Forschenden der TU Dresden und der Uni Leipzig ändern, der im Fachmagazin "Biosensors & Bioelectronics" vorgestellt wurde.

Neue Methode könnte Tierversuche nutzlos machen

Im Kern geht es bei dem komplizierten Verfahren darum, dass mithilfe des Enzyms des Östrogen-Stoffwechsels Verbindungen nachgewiesen werden sollen, die dieses Hormon enthalten. Das Enzym wird in einen neuartigem Biochip eingesetzt, womit auch geringe Konzentrationen etwa in Lebensmitteln, Kosmetika, Gewässerprobe schnell und einfach entdeckt werden können.

Dr. Kai Ostermann von der TU Dresden betont besonders die Nutzung eines sogenannten Östrogen-metabolisierenden Enzyms, mit dem künftig auch andere hormonbindende Proteine eingesetzt werden können: "Dies könnte neue Wege eröffnen, um die gesamte Komplexität der Bewertung der hormonell wirkenden Substanzen ohne Tierversuche abzudecken."

cdi

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