Corona Influenza Virus Animation
Während der Weihnachtsferien ging die Verbreitung von vielen Atemwegsviren erwartungsgemäß zurück. (Symbolgrafik) Bildrechte: PantherMedia / Kiyoshi Takahase

Infektionslage am 6. Januar Weihnachtspause für Grippe und Corona: Weniger Infektionen zum Jahreswechsel

06. Januar 2023, 15:42 Uhr

Die Weihnachtsferien haben zur erwarteten Entspannung bei den Atemwegsinfekten geführt. Die Zahl bestätigter Corona- und Influenzafälle ging zurück. Doch die neue XBB.1 Variante ist bereits in Deutschland angekommen.

  • Durch die Weihnachtsferien ist es zum erwarteten Rückgang bei den Ansteckungen mit Grippe und Corona gekommen. In den Krankenhäusern werden jetzt vor allem alte Menschen mit schweren Influenza-Verläufen behandelt.
  • Bei Corona dominiert nun die Variante BQ.1.1. Die aktuell in den USA stark verbreitete XBB.1 Variante war vor Weihnachten aber auch in einem Prozent der in Deutschland untersuchten Proben bereits vertreten.
  • Die Überprüfung von Abwasser auf Coronaviren zeigt einen steigenden Trend.

Etwas über 21.000 bestätigte Grippeinfektionen zählte das Robert Koch-Institut in der Woche bis Neujahr. In der Weihnachtswoche zuvor waren es noch über 50.000 gewesen und auch das war bereits ein leichter Rückgang, wie aus dem aktuellen Wochenbericht zu Atemwegsinfekten hervorgeht. Die bundesweiten Schulferien haben also für die erwartete Unterbrechung vieler Ansteckungsketten gesorgt, was sich auch bei anderen virusbedingten Erkältungen bemerkbar machte.

Auch Corona und Grippe hatten Weihnachtsferien

Hier sank die Quote der neuen Atemwegsinfekte von 11,1 Prozent Mitte Dezember auf 7,7 Prozent zum Ende des Monats. Das entsprach etwa 6,4 Millionen Personen, schreiben die Autoren des Berichts. Dominante Erreger seien dabei vor allem Influenza-Viren gewesen, gefolgt vom RS-Virus, das vor allem für kleine Kinder gefährlich ist.

Auch bei der Zahl bestätigter Coronainfektionen sahen die staatlichen Epidemiologen einen starken Rückgang. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 162,9 und damit deutlich unter der 200er Marke, die kurz nach dem Jahreswechsel unterschritten wurde. Allerdings dürfte diese Entspannung nur von begrenzter Dauer sein, denn in vielen Bundesländern sind die Schulferien vorbei. Damit kommt es auch wieder zu vielen neuen Kontakten zwischen Infizierten und empfänglichen Personen.

Kliniken behandeln jetzt vor allem Senioren und Hochbetagte wegen Infektionen

Vorerst entspannte sich aber auch die Lage in den Kliniken, wo vor Weihnachten tausende Menschen mit schweren Atemwegsinfektionen behandelt wurden. Vor allem beim RS-Virus, das besonders bei Kindern unter vier Jahren zu schweren Verläufen führen kann, besserte sich die Situation. Zwar sprach das RKI weiterhin vom Anhalten der Infektionswelle, aber immer weniger Kinder mussten wegen des Erregers in Krankenhäusern behandelt werden.

Dafür werden aktuell vor allem Senioren über 60 und Hochbetagte über 80 Jahren behandelt. Auch hier ging die Zahl der Patienten zum Jahreswechsel etwas zurück. Trotzdem sind die älteren Personen nun die am stärksten vertretene Gruppe bei den schweren Atemwegsinfekten.

Coronavariante XBB.1 bereits in Deutschland angekommen

In Bezug auf die verbreiteten Varianten des Coronavirus stammen die jüngsten Daten noch vor Weihnachten. Ein neuer Covid-19-Wochenbericht erscheint erst wieder am 12. Januar. Der Bericht vom 22. Dezember führt die aktuell in den USA häufig beobachtete Rekombinante XBB.1 aber bereits auf. "Sie wurde in mehr als einem Prozent der sequenzierten Proben nachgewiesen und verbreitet sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern zunehmend", heißt es im Bericht. XBB ist eine Kombination mehrere Unterlinien von BA.2.

Hierzulande dominiert aktuell aber noch die BA.5 Sublinie BQ.1.1, die aktuell bei 21 Prozent der untersuchten Virusproben gefunden wurde. BA.2.75 liegt nun bei 8 Prozent. Für das RKI ist das weiterhin kein Anlass zur Beunruhigung: "Wie in den Vorwochen wird mit der zunehmenden Verbreitung der aufgeführten Sublinien keine Erhöhung der Krankheitsschwere beobachtet", so die Autoren.

Coronawerte im Abwasser deuten auf steigenden Trend

Bei der Überprüfung von Abwasser auf Coronaviren zeigte sich laut dem Bericht in den vergangenen Wochen allerdings wieder ein leicht steigender Trend. In der Woche bis zum 18. Dezember berichteten elf von 16 Kläranlagen, die Daten gemeldet hatten, von steigenden Werten. Die RKI Autoren weisen jedoch darauf hin, dass die Werte nicht für das gesamte Bundesgebiet repräsentativ sind, da sich die Überwachung von Sars-CoV-2 im Abwasser noch in der Erprobung befindet.

Ob es im neuen Jahr rasch zu einer neuen starken Ansteckungsdynamik kommt, ist aber noch offen. Viele Genesene dürften aufgrund ihrer hinzugewonnenen Immunität einen dämpfenden Effekt haben. Die kommenden Wochen werden also zeigen, ob der Höhepunkt der Infektionssaison bereits überstanden ist.

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