Computer Illustration - Rhinoviren
Rhinoviren sind gewöhnliche und in der Regel harmlose Erkältungserreger. Bildrechte: IMAGO / Science Photo Library

Infektionslage am 3. Februar Wieder mehr Erkältungen – Ende des Pandemie-Status für Corona absehbar

03. Februar 2023, 14:51 Uhr

Das RKI registriert wieder eine Zunahme der Atemwegsinfekte. Zugleich aber bleiben die Grippe und Coronazahlen niedrig. International wird das Ende des Pandemie-Status von Corona absehbar.

Autorenfoto von Clemens Haug
Bildrechte: Tobias Thiergen/MDR

Die Erkältungssaison geht weiter: Nachdem die Zahl neuer Atemwegsinfekte Anfang Januar stark zurückgegangen war, meldet das Robert Koch-Institut nun wieder einen deutlichen Anstieg neuer Fälle von Husten und Schnupfen. Kein Wunder: Die Weihnachtsferien sind vorbei, in den Schulen, Büros, Wartezimmern und in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht wieder dichtes Gedränge. Das Ende der Maskenpflichten in den Zügen und Bussen erleichtert die Verbreitung von Erkältungen. Doch mit Hinblick auf die Stichproben der gefundenen Viren können Gesundheitsexperten Entwarnung geben.

Influenza-B (Victoria) jetzt in Tests der häufigste Grippestamm

Laut dem aktuellen Grippewochenbericht vom ersten Februar dominieren aktuell Rhinoviren. Sie wurden in 22 von 75 untersuchten Proben mit Viren gefunden. Die Erreger des einfachen Schnupfens sind altbekannt, unternehmen lässt sich gegen eine Infektion wenig. Dafür verläuft sie in der Regel harmlos. In 13 Fällen wurden Influenzaviren gefunden, in zehn RS-Viren. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorwochen. Das RKI hatte bereits vergangene Woche die Grippewelle offiziell für beendet erklärt.

Bei der Grippe fällt auf, dass nun vermehrt Influenza-B-Viren aus der Victoria-Linie zirkulieren. Laut RKI werden sie von den aktuellen Impfstoffen erkannt. Allerdings deuten die Laborwerte darauf hin, dass das etwas schlechter gelingt, als bei den im Herbst dominierenden H3N2 Viren.

Inzidenz steigt leicht, Anteil positiver Tests und Viruslast im Abwasser gehen aber zurück

Auch Sars-CoV-2 bleibt weiterhin nachweisbar und wurde in immerhin 14 von 75 Virusnachweisen entdeckt. Zugleich deutet die Zahl positiver PCR-Tests darauf hin, dass die Verbreitung von Corona auf niedrigem Niveau stabil bleibt. Nach einem Rückgang auf 74,4 am 24. Januar stieg die 7-Tage-Inzidenz aktuell wieder auf 92,1 an.

Zugleich liegt die sogenannte Positivquote der Tests, also der Anteil der positiven Ergebnisse an allen durchgeführten Testungen, aktuell bei 19,3. Ende Dezember hatte dieser Wert 39,6 Prozent betragen. Damit deutet sich an, dass die Zahl der neuen Ansteckungen mit Corona eher rückläufig ist.

Coronavarianten: XBB.1.5 nimmt zu, BQ.1.1 weiterhin dominant

Auch die Daten aus der Abwassermessung deuten eine Entspannung an. Am 18. Januar meldeten noch 20 Prozent der Kläranlagen, die sich an den Messungen beteiligen, steigende Werte. Eine Woche später waren es nur noch 8,7 Prozent. An den meisten Standorten ging die Viruslast im Abwasser dagegen wieder zurück.

Unter den Coronavarianten nahm der Anteil der in den USA stark verbreiteten XBB.1.5 Mutante zu. Sie war in der Woche bis zum 21. Januar für rund 6 Prozent der neuen Infektionen verantwortlich. Dominant waren nach wie vor BQ.1.1 (26 Prozent) und BA.2.75 (19 Prozent).

WHO: Ende des globalen Gesundheitsnotstands zeichnet sich ab

Weil die Verbreitung von Corona derzeit relativ stabil verläuft und offenbar auch China seine Omikron-Welle offenbar weitgehend überstanden hat, diskutieren immer mehr Staaten über ein vollständiges Ende aller Corona-Maßnahmen. Österreich hat dieses für den 30. Juni angekündigt. Die USA wollen ihre Pandemie-Maßnahmen bereits am 11. Mai einstellen. Und auch die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht einen Wendepunkt gekommen. Dort erwarten Beobachter in den kommenden drei Monaten eine Entscheidung darüber, wann der globale Gesundheitsnotstand offiziell beendet werden soll.

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