ESA-Astronaut Matthias Maurer ist am Freitagmorgen vor der Ostküste der USA gelandet.
ESA-Astronaut Matthias Maurer ist am Freitagmorgen vor der Ostküste der USA gelandet. Bildrechte: NASA

Internationale Raumstation Matthias Maurer ist wieder auf der Erde gelandet

11. April 2024, 13:48 Uhr

Nach rund einem halben Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS ist Matthias Maurer auf die Erde zurückgekehrt. Der ESA-Astronaut landete Freitagfrüh (06.05.) vor der Küste Floridas und soll in der Nacht in Deutschland am Flughafen Köln/Bonn ankommen. In den kommenden Tagen soll er sich dann am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wieder an die Schwerkraft der Erde anpassen.

Der "kosmische Kuss" ist vorüber. Die Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA ("Cosmic Kiss") hat am Freitag (06.05.2022) mit der Rückkehr des deutschen Astronauten Matthias Maurer sowie seiner US-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron offiziell ihr Ende gefunden. Die Vier landeten um 6:43 Uhr deutscher Zeit in ihrer Crew-3-Raumkapsel vor der US-Küste – nachdem sie am 11. November 2021 zur ISS aufgebrochen waren.

Italienierin folgt auf Deutschen auf der ISS

Als neue ESA-Astronautin befindet sich nun die Italienerin Samantha Cristoforetti auf der Raumstation. "Ich freue mich zu sehen, dass Samantha die europäische Präsenz im Weltraum fortsetzt", sagte Maurer über seine Nachfolgerin. "Ich bin überzeugt davon, dass sie an die herausragende Arbeit anknüpfen wird, die von den Wissenschaftlern auf der Erde vorbereitet wurde." Cristoforetti verbrachte bereits von Herbst 2014 und Sommer 2015 Zeit auf der ISS und ist bis heute die Europäerin mit den meisten Tagen im All. In Zeiten des Kriegs in der Ukraine will sie mit ihrer Mission besonders für ein friedliches Miteinander auf der Erde werben.

ESA-Astronaut Matthias Maurer ist am Freitagmorgen vor der Ostküste der USA gelandet.
In dieser Crew-Dragon-Raumkapsel landete Matthias Maurer auf der Erde. Bildrechte: NASA

Auf der ISS hatte sich Maurer an über 100 Experimenten beteiligt, darunter die Betonmisch-Studie "Mason", die ihn wegen seines Nachnamens Maurer besonders begeisterte. Über Ostern hatte der gebürtige Saarländer zudem exklusive Grüße an Mitteldeutschland via MDR WISSEN gesendet. Die Region und ihre Geschichte hatten ihn begleitet und sogar in Form der Himmelsscheibe von Nebra das Missionslogo geziert, eine Nachbildung der Scheibe hatte er im Gepäck.

Besuch in Mitteldeutschland geplant

Das Original hat Astronaut Maurer allerdings noch nie in echt erlebt. Das will er nach seiner Rückkehr unbedingt nachholen, und Mitteldeutschland und die Himmelsscheibe besuchen, wie er gegenüber MDR WISSEN erklärte. Schon als er die Scheibe das erste Mal gesehen hat, habe er erkannt, dass "die Menschen, die diese Scheibe hergestellt haben – vor 4.000 Jahren – eigentlich schon die gleichen Fragen hatten, die die Menschen auch heute noch haben"so Maurer. Fragen wie: Gibt es eine zweite Erde und gibt es auch dort Leben? Oder wie funktioniert das ganze Universum eigentlich? Und er hat noch einiges mit diesem Artefakt der Menschheitsgeschichte vor. Wenn es klappt, könnte sie dank ihm auch auf den Mond fliegen.

Mit ein bisschen Glück – ich bin da sehr, sehr optimistisch – werde ich die Gelegenheit haben, Ende dieser 20er-Jahre vom Lunar Gateway aus auf dem Mond zu landen.

Matthias Maurer, Esa-Astronaut

nasa/esa/cdi

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