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Bildrechte: imago images / Werner Otto

Deutschland-DoppelWo Hitchcocks Vögel kreischen lernten und die Großtrappe fliegt

14. Oktober 2020, 16:06 Uhr

Wo Hitchcocks Vögel zwitscherten und die Großtrappe fliegt: Im Jerichower Land, beziehungsweise im Landkreis Greiz. Aber es gibt auch richtig harte Datensätze, die zeigen, was die beiden Kreise miteinander gemeinsam haben.

Jerichower Land/ Landkreis Greiz

Bildrechte: imago images/Peter Schickert | imago images / Werner Otto

Was haben das Jerichower Land in Sachsen-Anhalt und Greiz in Thüringen gemeinsam? Auf die Bibliotheken kommen im Jerichower Land 8175,27 Einwohner und 8.179,92 in Greiz. Und auf jeweils 1.000 Einwohner kommen gerundet 337 Rinder. So spuckt es unser Datenprojekt "Deutschland-Doppel" aus, das anhand verschiedener Datensätze filtert, welche Städte und Landkreise sich ähneln. Nur was sagt uns das jetzt? Manchmal lassen einen die Daten dann doch ein bisschen ratlos zurück.

Ähnlichkeiten aus der analogen Welt

Wenn man sich die Landkreise näher anschaut, außerhalb der Welt der Daten und Statistiken, fallen andere Ähnlichkeiten auf. Zum Beispiel in den Wappen. Beide zeigen Kraniche - in der Wappenkunde gilt der Vogel als Symbol für Wachsamkeit. Das Wappen des Landkreises Greiz wartet zusätzlich mit einem aufrecht schreitenden Löwen - symbolisch für Mut, Wehrhaftigkeit - auf, in der Wappensymbolik nennt sich das "gelöwter Leopard". Die Farbgebung des Wappens verweist auf dem Greizer Landeswappen auf das Adelshaus Reuss. Das weit schlichtere, blauweiß gestreifte Wappen des Jerichower Landes symbolisiert die Geschichte des Landkreises, die Elbe zwischen den beiden zusammengeschlossenen Kreisen Jerichower Land und dem Kreis Genthin.

Wappen: Jerichower Land und Landkreis Greiz

Bildrechte: Jerichower Land | Landkreis Greiz
Großtrappe im Flug. Männchen haben eine Flügelspannweite bis 1,90 Meter. Bildrechte: imago images / imagebroker

Das Jerichower Land beherbergt zwar nur den Kranich im Wappen, dafür aber in der Natur viele geschützte Tierarten wie Biber und Milane. Sogar die Großtrappe, einer der schwersten Flugvögel der Welt lebt im Jerichower Land, im Naturschutzgebiet Fiener Bruch. Großtrappen sind selten und in der Roten Liste bedrohter Tierarten in der höchsten Gefährungskategorie eingeordnet. Sie sind größer als Gänse, die Hähne können bis 17 Kilo schwer werden, und bei keiner anderen Vogelart klaffen Gewicht von Weibchen und Männchen soweit auseinander wie bei dieser Vogelart.

Vogelgeschrei made in Greiz

Mit solch speaktulären Vögeln wartet Greiz nun zwar nicht nicht auf, auch wenn es in der Stadtgeschichte einen gab, der eine ungeheuer berühmte "Vogelsymphonie" produzierte: Oskar Sala. Der Greizer Musiker, ein Pionier der elektronischen Musik, hatte ein so genanntes "Trautonium" erfunden, das erstaunliche Klangeffekte erzeugte. Die begeisterten Filmregisseur Alfred Hitchock, der bei Sala 1960 schauerliches Vogelgeschrei für den Film "Die Vögel" bestellte.

Und wer es nicht so mit Vögeln und Filmen hat - der bewundert entweder im Jerichower Land die Trogbrücke, die längste Kanalbrücke Europas. Sie erstreckt sich auf 918 Meter Länge. Von einem Aussichtsturm aus lässt sie sich von oben bewundern. Man kann aber auch mit dem Rad drüber fahren und mit ein bisschen Glück fährt neben und unter einem ein Schiff durch, bzw. vorbei. Wer es lieber historisch mag, folgt den Spuren des Adelshauses Reuss oder wandert auf dem 1.300 km weiten Wanderwegenetz.

Das Magdeburger Wasserkreuz bei Hohenwarthe im Jerichower Land Bildrechte: imago images / Steffen Schellhorn

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