Ein pink anmutender Planet über dem sehr klein in weiter Entfernung die Sonne zu sehen ist.
Die von der Carnegie Institution for Science zur Verfügung gestellte Illustration soll den Zwergplaneten, der vorläufig «2018 VG18» getauft wurde und den Spitznamen «Farout» trägt, darstellen. Bildrechte: dpa

Janz weit draußen Astronomen entdecken extrem weit entfernten Zwergplanet

22. Februar 2019, 13:29 Uhr

Astronomen haben den wahrscheinlich am weitesten von der Sonne entfernten Zwergplanet entdeckt. Er umrundet das Zentralgestirn in einem Abstand, der etwa der 120-fachen Entfernung von Erde und Sonne entspricht.

Ein Teleskop auf Hawaii lieferte die ersten Aufnahmen des Objekts, das pinkes Licht reflektiert. Ein Observatorium in Chile bestätigte dann die Entdeckung: Am Montag gab das Minor Planet Center der internationalen Astronomen-Vereinigung IAU bekannt, dass Wissenschaftler den bisher am weitesten von der Sonne entfernten Zwergplaneten entdeckt haben.

Das Objekt, das einen Durchmesser von etwa 500 Kilometern hat, dreht sich in einem Abstand von etwa 120 Astronomischen Einheiten (im englischen Astronomical Units, AU) um unser Zentralgestirn. Eine AU entspricht dabei der Distanz zwischen Erde und Sonne, was wiederum rund 150 Millionen Kilometer sind.

"2018 VG18", wie die Wissenschaftler den vermutlich kugelförmigen Zwergplaneten nannten, ist damit 18 Milliarden Kilometer von seinem Stern entfernt und braucht schätzungsweise 1000 Jahre, um ihn einmal zu umrunden. Zum Vergleich: Pluto, der lange Zeit als äußerster Planet des Sonnensystems galt, ist nur 34 AU oder 5,1 Milliarden Kilometer vom Zentrum entfernt.

Die Forscher haben dem wahrscheinlich aus einer Menge Eis bestehenden Brocken deshalb den Spitznamen "Farout" verpasst. Im Berlinerischen wäre ein passender Begriff für den Kleinen wohl "jwd" – janz weit draußen.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR Radio | 19. Oktober 2018 | 14:15 Uhr