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MDR KLIMA-UPDATE | 19. August 2022Niedrigwasser: Die unkalkulierten Probleme der Klimafolgen

12. August 2022, 11:00 Uhr

Die Rekordürre in Europa hat die Flusspegel auf ein Minimum absinken lassen. Auf diese Folge des Klimawandels und seine Konsequenzen für Verkehr und Energieversorgung waren viele Planer offenbar nicht vorbereitet.

von Clemens Haug

Liebe Lesende,

was ist nur mit dem Sommerloch passiert? Früher haben wir Journalisten Juli und August als "Saure-Gurken-Zeit" bezeichnet, wenn nichts passierte, weil alle im Urlaub waren und die Nachrichtenkollegen froh waren über jede Geschichte von Krokodilen, die sich angeblich in Baggerseen verirrt hatten, über Bären, die der bayrische Staat zum Problem erklärte oder über Laptoptaschen klauende Berliner Wildschweine. Doch die gegenwärtigen Krisen der Menschheit machen leider keinen Urlaub. Das macht uns Medienschaffenden die Arbeit zwar leichter. Trotzdem vermisse ich die sommerlicher Schwerelosigkeit von früher.

Neben Pandemie und Krieg beschäftigt mich auch der Umweltkrimi in der Oder, dem deutsch-polnischen Grenzfluss: Ende Juli stellten polnische Behörden erstmals ungewöhnlich viele tote Fische fest. Am 9. August tauchten die toten Tiere dann auch in Frankfurt an der Oder auf. Unklar ist, welches Gift die Tiere getötet hat. Die aktuellste Theorie lautet, dass große Mengen eines Stoffs in den Fluss gekippt wurden, die eine Blüte seltener Algen verursacht haben. Die Algen wiederum hätten Gifte produziert und diese hätten die Fische umgebracht. Forscher und Ermittler prüfen diese und andere Vermutungen derzeit mit Hochdruck. Doch es wird wohl einige Wochen dauern, bis die Ursache feststeht.

Ganz gleich, welcher Schuldige am Ende gefunden wird, klar ist auch: Die Oder war wie viele Flüsse schon vorher in einem kritischen Zustand. Auch wenn es jetzt endlich regnet, die lange Hitze und Trockenheit hat die Pegelstände überall sinken lassen und die Wassertemperatur erhöht. Die Fische mussten mit dem Hitzestress und den für Algen günstigen Bedingungen schon vorher zurechtkommen. Der Kampf mit den Bedingungen dürfte sie ordentlich geschwächt haben.

Das Niedrigwasser führt aber noch zu vielen weiteren Problemen, auf die ich in diesem Newsletter kurz streifen eingehen. Viele davon geben einen Vorgeschmack auf die Kettenreaktionen, die der Klimawandel auslöst. Denn weniger Wasser in den Flüssen bedeutet nicht nur Stress für Flora und Fauna. Es gefährdet auch unsere Energieversorgung und unseren Verkehr. 

Zunächst aber zur Wurzel des Problems:

[#] Zahl der Woche

-53 %

… also weniger als die halbe Menge des sonst üblichen Regens ist im sowieso schon eher trockenen Mitteldeutschland in den Monaten Juni und Juli vom Himmel gefallen. Begonnen hat die Dürre aber bereits im März, der mit einem Regendefizit von 72 Prozent der wahrscheinlich trockenste März seit langem war.

Dramatisch ist das, weil die Zeiträume zwischen März und Juli schon in den Jahren 2018, 2019 und 2020 deutlich zu trocken waren. Die Schäden an den Bäumen sind mittlerweile kaum noch zu übersehen, vor allem nicht im Osten Deutschlands und hier ganz besonders in der Lausitz. Der Region droht im Klimawandel die Austrocknung, mit enormen Konsequenzen für Landwirtschaft und Industrie.

Bauern müssen sich überlegen, welche Anbaufrüchte unter diesen Bedingungen überhaupt noch wachsen können. Und ob in den ehemaligen Braunkohleregionen neue Fabriken angesiedelt werden können, die viel Wasser benötigen, etwa wenn sie Computerchips oder Wasserstoff herstellen sollen, steht in Frage.

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Niedrigwasser in Flüssen ist nicht nur für Fische ein Problem

Fast überall in Europa führen Flüsse derzeit weniger Wasser, als im Durchschnitt der vergangenen 40 Jahre. Das zeigt eine Karte des Klimaforschers Dominic Royé von der Universität Santiago de Compostella in Spanien, erstellt mit Daten der europäischen Copernicus-Satelliten. Das Niedrigwasser ist eine Folge der extrem stabilen Wetterlagen, die in den meisten Gegenden Europas für eine Rekorddürre und in wenigen Gegenden wie Norwegen umgekehrt lang anhaltenden Regen hervorgerufen haben. (Diese auch als Blockadewetterlagen bezeichneten Phänomene sind wahrscheinlich eine direkte Folge der überdurchschnittlich starken Aufheizung der Arktis, wie mehrere Studien in nature communications nahelegen. Das Problem wird sich in Zukunft also weiter verstärken und häufiger werden, wenn die Klimaerwärmung nicht gestoppt wird.)

Bildrechte: Rominic Royé / GLOFAS Copernicus

In Deutschland stehen derzeit im Zusammenhang mit dem Niedrigwasser vor allem die Wasserstände im Rhein im Fokus. Mindestens zwei der daraus folgenden Probleme haben auch Konsequenzen für Klimaanpassungsstrategien.

1. Das Niedrigwasser bringt den Gütertransport entlang des Rheins durcheinander. Um weniger Tiefgang zu haben, können Schiffe oft nur noch einen Teil der geplanten Gütermengen transportieren. Deshalb muss viel Fracht nun auf die Schiene umgelagert werden. Da Bahnstrecken im Rheintal aber bereits jetzt überlastet sind, werden die Verspätungen im Personenverkehr wohl weiter steigen. Das Problem der fehlenden Kapazitäten im Bahnverkehr nimmt bei weiterer Erwärmung also zu. Daher ist es höchste Zeit, die Verkehrsplanung an diese Bedingungen anzupassen. Kurzfristig hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zunächst den Kohletransporten Priorität auf der Schiene eingeräumt, um die Kraftwerke am Rhein betriebsfähig zu halten.

2. Doch selbst wenn es genug Brennstoff gibt, ist offen, ob die Kraftwerke betriebsfähig bleiben. Denn: Niedrigwasser und hohe Wassertemperaturen sind am Ende für alle Kraftwerke ein Problem, die das Flusswasser für ihre Kühlung benötigen. So könnte es sein, dass das Braunkohle-Kraftwerk Weisweiler in der Nähe von Aachen demnächst heruntergefahren werden muss, weil nicht mehr ausreichend Kühlwasser zur Verfügung steht. Genau dieses Problem hat aktuell auch Frankreich, wo zahlreiche Atomreaktoren deshalb angehalten werden mussten. (Ein Hintergrundstück von Heise.de stellt in diesem Zusammenhang die Vermutung auf, dass sich hier eins der zentralen Motive bei der aktuellen Debatte um Laufzeitverlängerungen für deutsche Atomkraftwerke verbirgt: Der deutsche Strom wird gar nicht als Ersatz für ausbleibendes Gas aus Russland benötigt, sondern die FDP will ihren europäischen Parteifreunden von Emanuel Macrons Partei En Marche zur Seite springen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wetterprobleme ist allerdings fraglich, ob deutsche Atomkraftwerke hier überhaupt helfen können oder am Ende wegen Niedrigwasser auch bei verlängerten Laufzeiten stillstehen würden).

3. In Mitteldeutschland spielen Flüsse eine geringere Rolle für den Güterverkehr. Trotzdem ist das Niedrigwasser auch hier ein Problem, vor allem für Tiere und Pflanzen. Laut dem sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) stehen aktuell manche Fischzüchter vor riesigen Problemen, deren sogenannte Himmelsteiche nicht von Bächen oder Flüssen gespeist werden, sondern auf Regenwasser angewiesen sind. Hier komme es teilweise bereits zu Notabfischungen, so LfULG Sprecherin Karin Bernhardt.

In Flüssen lebende Fische finden aber häufig noch Möglichkeiten, sich in bestimmte Nischen zurückzuziehen. Deutlich größere Schwierigkeiten haben alle Arten, die im Flachwasser leben, etwa Grasfrösche, deren Eier (Laichballen) vertrocknen oder die Libellenart Flussjungfer, deren mehrjährige Larvenbildung unterbrochen wird. "Besonders kritisch ist die Trockenheit für fast alle Amphibienarten, weil sich unter anderem Kleingewässer seit der Trockenzeit 2018 bis heute nicht wieder gefüllt haben und so wertvolle Habitate verloren gegangen sind", sagt Bernhardt. 

Im Citizen-Science-Projekt Flow haben 65 Freiwilligen-Gruppen zwischen April und Juli überall in Deutschland Kleingewässer auf ihre ökologische Qualität untersucht. Bei 7 von 75 ausgewählten Messestellen waren die kleinen Bäche allerdings bereits ausgetrocknet. Und das, obwohl Stellen mit hoher Austrocknungsgefahr eigentlich aussortiert worden waren. Folgen weitere Dürrejahre, dürfte der Anteil trocken fallender Kleingewässer die 10-Prozent-Marke bald noch deutlicher toppen.

Fast überall in Sachsen sind die Pegelstände der Flüsse deutlich niedriger als üblich (hier markiert als brauner Punkt). Bildrechte: MDR WISSEN/ LfULG

Neben den Amphibien sind laut dem LfULG auch feuchteliebende Arten in Landhabitaten bedroht, da etwa die Eier und Raupen von Insekten und Jungschnecken Gefahr liefen, auszutrocknen. Es gebe aber auch Insektenspezies, die bei Trockenheit in einen Ruhezustand fallen könnten. "So schlüpfen Tagfalter erst wieder verstärkt nach Regenfällen", sagt Karin Bernhardt.

Um die Schäden an Bäumen und Pflanzen zu erkennen, ist kein Expertenblick mehr nötig: Bäume werfen bereits im August ihr Laub ab, um den letzten Rest Wasser in ihren Kapillaren zu sichern. Wiesen sind schon seit über zwei Monaten verdorrt. Bei vielen anderen Pflanzen sind Früchte und Samen beschädigt worden. Das ganze Ausmaß der Schäden wird im kommenden Frühjahr sichtbar werden, wenn tote Bäume keine neuen Blätter austreiben werden und der Anblick abgestorbener Baumgerippe ein flächendeckender sein wird.

🗓 Klimatermine

Samstag, 20. August

Vom 19. bis zum 26. Oktober will der Erfurter Verein Klanggerüst mit großen Projektionen in der Erfurter Innenstadt auf die 17 von der UN definierten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) aufmerksam machen. Bis zum 20. August können Künstlerinnen und Kollektive Konzepte und Arbeiten für diese Ausstellung im Oktober einreichen. Alle Informationen dazu auf der Webseite von Delight Erfurt.

Wochenende, 20. und 21. August, Berlin

Tag der offenen Tür der Bundesregierung, auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz empfängt zwischen 10 und 18 Uhr Besucher. Am Samstag spricht Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in einer Talkrunde über Natürlichen Klimaschutz und Klimaanpassung. Mehr Informationen zur Veranstaltung hier.

Sonntag, 21. August, Schwarzatal in Thüringen

Am diesjährigen Tag der Sommerfrische Im Schwarzatal liegt ein Schwerpunkt auf klimafreundlicher Mobilität. Zwischen Schwarzburg und Bad Blankenburg können Besucher Pedelecs und Segways ausleihen und testen. Zudem sind alle Orte mit der Schwarzatalbahn sowie Bussen erreichbar. Mehr Informationen zum Tag der Sommerfrische.

Sonntag, 21. August, Markkleeberg bei Leipzig

Markkleeberg startet an diesem Sonntag in den Wettbewerb Stadtradeln. Bis zum 10. September sind die Einwohner der großen Kreisstadt aufgefordert, so viele Kilometer wie möglich mit dem Fahrrad zurückzulegen und dadurch auf Fahrten mit Autos zu verzichten. Informationen und Anmeldung zum Stadtradeln in Markkleeberg.

Montag, 22. August, Magdeburg 

Magdeburg startet an diesem Montag ins Stadtradeln, das hier bis zum 11. September dauert. Informationen und Anmeldung zum Stadtradeln in Magdeburg.

Mittwoch, 23. August, 18 Uhr, Erfurt

Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur lädt zum klimafreundlichen 3-Gänge-Menü. Welche Lebensmittel sind klimafreundlicher und warum? Zur Anmeldung hier entlang.

📰 Klimaforschung und Menschheit

ÜBERSEHENE MEERESSTRÖMUNGEN KÖNNTEN ANTARKTISCHES SCHELFEIS SCHNELLER ABSCHMELZEN

Forscher des Californian Institute of Technology (Caltech) und des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA haben das Abschmelzen des antarktischen Schelfeis neu simuliert und dabei die möglichen Effekte einer bisher kaum beachteten, schmalen Meeresströmung einbezogen. Ergebnis: Das Eis, welches die Meere um den antarktischen Kontinent herum bedeckt und auch die Eisschicht auf dem Südpol stabil hält, könnte in den kommenden Jahrzehnten viel schnelle abschmelzen, als bislang befürchtet. Im neuen Modell sorgt die schmale Meeresströmung dafür, dass Schmelzwasser warmes Ozeanwasser unterhalb der Eisberge festhält – und diese dadurch schneller schmelzen lässt. 

  • Zu Studie im Journal Science Advances

HURRIKANE-SAISON IN DEN USA BEGINNT DURCH KLIMAERWÄRMUNG IMMER FRÜHER

Laut offizieller Definition beginnt die alljährliche Hurrikane-Saison in den USA zwar erst am 1. Juni und sie endet im November. Allerdings treffen die ersten schweren tropischen Wirbelstürme im Jahr inzwischen auch immer öfter bereits im Mai auf US-Festland. Zwischen 1900 und 1979 traten die Stürme alle zehn Jahre im Schnitt zwei Tage früher auf, verschoben sich in den gesamten 80 Jahren also etwa 16 Tage nach vorn. Seitdem hat sich die Entwicklung aber noch beschleunigt, wie eine neue Studie in Nature Communications zeigt. Nun rückt der Beginn der Wirbelstürme alle zehn Jahre etwa fünf Tage nach vorn. Damit ist die Wirbelsturmzeit seit 1900 um mehr als einen gesamten Monat länger geworden. Ursache dafür könnte die Aufheizung des West-Atlantiks in Folge des Klimawandels sein, schreiben die Autoren.

CO2 REDUKTIONSPLÄNE VON ÖL-INDUSTRIE-INSTITUTEN KÖNNEN 1,5 GRAD ZIEL NICHT ERREICHEN

Eine Studie hat sechs verschiedene Szenarien zur Reduktion und Vermeidung von Klimaemissionen verglichen, die von Akteuren der Ölindustrie und der Internationalen Energieagentur (IEA) entwickelt wurden. Demnach kann nur eines von zwei IEA-Szenarien das im Paris-Abkommen festgelegte Ziel einer Begrenzung der maximalen Erwärmung des Weltklimas auf 1,5 Grad Celsius erreichen. Alle fünf weiteren Szenarien, darunter solche der Ölkonzerne Shell, BP und Equinor würden auf eine mitunter deutliche Überschreitung dieses Ziels hinauslaufen, so die Autoren der Studie in Nature Communications.

REPERATURBONUS: NATURSCHUTZBUND NABU FORDERT FINANZIELLE FÖRDERUNG VON REPARATUREN

Mehr Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger finanzieller Entlastung der Bürgerinnen und Bürger – diese Effekte versprechen sich die Umweltschützer vom Naturschutzbund Nabu von einem nationalen Reparaturbonus. Eine staatliche Förderung für die Reparatur von Elektrogeräten könne etwa viele Neuanschaffungen von Waschmaschinen überflüssig machen. "Das Problem ist: Oft ist die Reparatur zu teuer. Unsere Nachbarn in Österreich haben daher bundesweit einen Reparaturbonus, ausgestattet mit 130 Millionen Euro, eingeführt. Die Hälfe der Reparaturkosten in Höhe von maximal 200 Euro werden den Bürgern erstattet. Solche klugen und einfachen Hilfen brauchen wir hierzulande auch," fordert Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Ein Modellprojekt in Thüringen habe bereits gezeigt, dass ein solcher Reparaturbonus ein einfaches und funktionierendes Instrument sei, das Menschen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entlasten könne.

📻 Klima im MDR

👋 Zum Schluss

Vielen Dank noch einmal für das viele Feeback, das wir auf die vergangenen Ausgaben dieses Newsletters erhalten haben. Hier ein kurzer Auszug:

  • Eine Mehrheit unserer Bundestagsabgeordneten bzw. sogar der Abgeordneten im Europa-Parlament scheint noch nicht erkannt zu haben, dass Klimaschutz nur länderübergreifend gelingen kann. - S. Deisting

  • Was nutzt das Predigen, wenn nicht einmal die Neubauten der Wissenschaftseinrichtungen in Dresden mit Photovoltaik geruestet sind. Das gilt ebenso von Neubauten der Stadt. - HM. Kurth

  • Solange es nicht mal gelingt Tempo 130 durchzusetzen und die Kriegswaffen durch Verhandlungen abzuschaffen , sehe ich schwarz! - M. Thomae

  • Wir alle müssen unbedingt mehr über die Klima- und die Biodiversitätskrise und Worst-Case-Szenarien sprechen. Wenn Sie, liebe Journalist:innen und Redakteur:innen, das für nicht zumutbar halten, dann ist unser Vorschlag zur Güte, führen Sie eine Triggerwarnung ein. So kann jede Person selbst überlegen, ob sie sich mit dem Thema befassen möchte oder nicht. - F. Gehrau, S. Eimermann-Gentil, N.Prinz

  • Ich hoffe, einfach gut recherchierte Infos zu bekommen. Weg von der Schwarzmalerei, hin zu einem „so könnte man es machen“, das machen andere Länder. - M. Staecker

  • Ich wundere mich, dass die Sorge um das Klima von vielen jungen Leuten nicht nachvollzogen wird. Wir fahren nur noch selten Auto, fliegen tue ich gar nicht. Am Schlimmsten ist, dass unsere Politiker die Sache nicht ernst nehmen, und in unserer Regierung die schlimmste Bremserpartei vertreten ist. - E. Flügge

hre Zuschriften machen mich zuversichtlich, dass wirklich viele Menschen die Klimakrise abwenden wollen. Ich glaube ja, dass alle Probleme lösbar sind, wenn man sie wirklich angehen will. Allerdings wird nun angesichts der hohen Energiepreise diskutiert, ob die Klimaziele nicht noch einmal aufgeschoben werden sollten. Nehme ich ernst, was mir Wissenschaftler und Umweltbehörden sagen, dann muss ich hier feststellen: Ich kann ja verstehen, wenn sich Menschen sichere Arbeitsplätze und bezahlbare Energiepreise wünschen. Aber ich fürchte, wir müssen hier unsere kollektive Komfortzone verlassen und zwar schnell, wenn wir nicht riskieren wollen, dass eine ungebremste Erwärmung viele weitere, aufeinander folgende Dürrejahre bringt. Denn solche Dürren bedeuten früher oder später Hunger und damit sehr, sehr viele Todesopfer.

In diesem Sinne: Lassen Sie ihr Auto stehen, wenn Sie können. Duschen Sie kalt, drehen Sie im Herbst die Heizung herunter und verzichten Sie so oft wie möglich auf Fleisch bei Ihrem Essen.

Herzlichst

Ihr Clemens Haug