Die ökonomischen Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel hinterlässt nicht nur in der Natur seine Spuren, auch die Wirtschaft muss mit negativen, aber auch positiven Effekten rechnen. Profitieren könnte davon zum Beispiel die Bauwirtschaft. Mildere Winter verringern witterungsbedingte Ausfallzeiten, der Branche winkt ein Effizienz- und Umsatz-Plus. Haushalte werden den geringeren Heizenergie-Bedarf schätzen.

Energiersparnis einerseits, Ertragsausfälle andererseits

Doch die Verstärkung von Wetterextremen hat aus ökonomischer Sicht mehr Nach- als Vorteile. Denn der Rückgang von Sommerniederschlägen und ein damit verbundenes Absinken des Grundwasserspiegels führt in der Land- und Forstwirtschaft zu Ertragsausfällen. Auch die Energiewirtschaft wird die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen: Den Kraftwerksbetreibern können niedrige Wasserstände und warmes Wasser zum Verhängnis werden – an Wasserkühlung ist dann kaum zu denken. Aber auch Wasserkraftwerke können mit sinkenden Wasserständen nicht mehr in voller Effizienz betrieben werden.

Ausgetrockneter Ackerboden
Zukünftig eintretende Grundwasserschwankungen und ausbleibende Regenfälle im Sommer können auch hierzulande zu Ernteausfällen führen. Bildrechte: Colourbox.de

Um dem Absinken des Grundwasserspiegels in den verlängerten Trockenperioden entgegenwirken zu können, müssen Wasserüberschüsse aus dem Winterhalbjahr zurückgehalten werden. Denkbare Maßnahmen sind der Rückbau von Drainagegräben, aber auch das Anlegen von regenleitenden Grünstreifen innerhalb von Anbauflächen für eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme.

Herausforderung für Architektur und Bauplanung

Ein weiteres Problem sind die Extremwetterereignisse, mit denen auch Überschwemmungen einhergehen. Immer häufiger wird es in Räumen mit einem hohen Grad an Bodenversiegelung wie Straßen und Gebäude in Stadtgebieten zu Überflutungen kommen. Die Folge: witterungsbedingte Beschädigungen an Gebäuden, Straßen und Plätzen nehem zu. Um einen gezielteren Siedlungs- und Hausbau wird man dann nicht mehr herumkommen. Dazu gehört unter anderem, dass in Gewässernähe ausreichende Pufferzonen für den Überschwemmungsfall freigehalten werden. Zudem wird es einen höheren Anspruch an Baumaterialien geben, die erhöhten thermisch-mechanischen Belastungen ausgesetzt sein werden. Durch stark schwankende Grundwasserspiegel kann die Bausubstanz Schaden nehmen, eine leistungsfähigere Entwässerungstechnik für Häuser und Kanalisationensind dann unabdingbar.