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Viele Mensche Bildrechte: IMAGO / photothek

Wissen-News"Eulen"-Schlaftyp hat offenbar höheres Diabetes-Risiko

10. September 2024, 11:11 Uhr

Viele Menschen haben einen späteren Schlafrhythmus. Bei diesen sogenannten "Eulen" ist die Wahrscheinlichkeit höher, an Typ-2-Diabetes und Übergewicht zu leiden, wie niederländische Forscher herausgefunden haben.

Die Experten um Jeroen van der Velde von der Universität Leiden analysierten dafür die Daten von rund 5.000 Probanden aus der "Netherlands Epidemiology of Obesity study", bei der fortlaufend der Einfluss von Körperfett auf verschiedene Krankheiten untersucht wird. Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen zu ihren Schlafgewohnheiten aus und wurden daraufhin in drei Gruppen eingeteilt: Eulen, der späte Schlaf- beziehungsweise Chronotyp (20 Prozent), Lerchen, der frühe Chronotyp (20 Prozent) und die restlichen 60 Prozent, die zu einem durchschnittlichen Chronotyp gehören.

Innere Uhr wird durch soziale Vorgaben aus dem Takt gebracht

Dazu wurden der Body-Mass-Index (BMI) und der Taillenumfang und bei einem Teil auch Bauch- und Leberfett gemessen. Nach einem Zeitraum von rund 6,6 Jahren wurde bei 225 Probanden Diabetes Typ 2 diagnostiziert. Aus diesem Ergebnis wurden bestimmte Faktoren wie Bewegung, Rauchen oder Alkoholkonsum herausgerechnet. Danach zeigte sich ein um 46 Prozent höheres Risiko für Typ-2-Diabetes bei den Studienteilnehmern, die dem späten Schlaftyp entsprechen. Dies deutet darauf hin, dass die Diabetes-Wahrscheinlichkeit nicht nur mit dem Lebensstil erklärt werden kann. "Wir glauben, dass dabei auch andere Mechanismen eine Rolle spielen", so van der Velde. Eine mögliche Erklärung laute, dass die innere Uhr bei späten Schlaftypen durch die Arbeitszeiten und soziale Vorgaben aus dem Rhythmus gebracht wird. Dies könne langfristig zu Verdauungsstörungen und auch Diabetes Typ 2 führen.

Die Studie zeigte auch, dass bei den "Eulen" ein erhöhter BMI, ein größerer Taillenumfang sowie mehr Bauch- und Leberfett messbar war. Dies könnte auch mit dem höheren Diabetes-Risiko zusammenhängen, erklärt van der Velde: "In einem nächsten Schritt wollen wir untersuchen, ob sich der Stoffwechsel bei Menschen mit einem späten Chronotyp verbessert, wenn sie ihre zeitlichen Gewohnheiten umstellen." Dabei geht es unter anderem um die Mahlzeiten, die bei den "Eulen" ebenfalls im Schnitt später stattfinden, was sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken könnte.

Links/Studien

Die Studie wir auf dem jährlichen Treffen European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Madrid vom 9. bis 13. September 2024 veröffentlicht.

cdi

Dieses Thema im Programm:MDR JUMP | Fakt oder Fake | 30. August 2024 | 06:50 Uhr

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