Covid-19 Corona-Herbstwelle stagniert – KP.3.1.1 Variante dominant
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25. September 2024, 17:18 Uhr
Es bleibt ein Auf und Ab: Nach einem leichten Anstieg der Coronazahlen Ende August, geht die Zahl neuer Covid-Infektionen aktuell wieder zurück. Die wachsende Immunität in der Bevölkerung macht es dem Virus schwer. US-Behörden haben elf Symptome aufgelistet, an denen eine Erkrankung mit der aktuellen Corona-Variante erkennbar ist.
Die Zahl der allgemeinen Atemwegsinfektionen nimmt zu – die der Ansteckungen mit Corona wieder ab: In den Wochenberichten des Robert Koch-Instituts zeigt sich weiter ein gemischtes Bild, was die Lage bei Erkältungen, Grippe und Covid-19 angeht. Anders als in den vergangenen Wochen ist eine massive Welle von Coronainfektionen, wie sie vergangenes Jahr um diese Zeit begann, nicht in Sicht.
Mehr Erkältungen – weniger Corona
In der Woche bis zum 15. September steckten sich demnach etwa 6,9 Prozent der Menschen in Deutschland mit einer neuen Atemwegserkrankung an. Das entspricht etwa 5,8 Millionen Neuinfektionen. Laut dem Influenza-Wochenbericht steckten sich vor allem kleine Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren und Erwachsene der Gruppe 35 bis 59 Jahre neu an.
Bei Covid-19 ging die Inzidenz dagegen zurück. Lag sie zuletzt bei knapp 1.000, wird sie auf Basis der Umfragestudie Grippeweb nun nur noch auf 700 bis 900 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner geschätzt. Auch die vor allem aus Krankenhäusern gemeldeten Zahlen der durch Labore bestätigten Coronainfektionen sanken wieder von rund 6.400 auf etwa 5.600 Fälle pro Woche deutschlandweit.
Corona: Kein exponentielles Wachstum der Ansteckungszahlen
Damit zeigt sich, dass die Bevölkerung eine wachsende Immunität gegen Sars-CoV-2 ausbildet. Mit der Virusvariante KP.3.1.1 ist gegenwärtig zwar wieder eine Version von Corona dominant, die durch leichte Veränderungen am Virus bestehenden Antikörpern ein Stück weit ausweichen kann. KP.3.1.1, die zu den sogenannten FLIRT-Varianten gehört, hat gegenwärtig einen Anteil von 67 Prozent an den genetisch untersuchten Virusproben. Trotzdem kommt es bislang nicht zum exponentiellen Wachstum der Ansteckungszahlen.
Wahrscheinlich hat KP.3.1.1 leichte Vorteile bei der Ansteckung. Japanische Wissenschaftler, die bei einer Reihe von Labortests das Ansteckungspotenzial der aktuellen Viruslinie einschätzen wollten, kommen zum Ergebnis, dass die Variante wieder etwa ansteckender ist, als ihre Vorgänger XBB.1.5 und JN.1 und dass Antikörper, die gegen diese Virusvarianten gebildet wurden, deutlich weniger gegen die aktuelle wirken.
Symptome einer KP.3.1.1 Infektion
Verschiedene US-Medien berichten unter Berufung auf die US-Seuchenschutzbehörde CDC über das aktuelle Bild der Symptome für eine K.P.3.1.1 Infektion. Demnach berichten Patienten über
- Fieber oder Schüttelfrost
- Husten
- Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
- Müdigkeit
- Gliederschmerzen
- Kopfschmerzen
- Verlust von Geschmack oder Geruch
- Halsschmerzen
- Verstopfung oder laufende Nase
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall (kann ein Frühsymptom dieser Variante sein)
Corona: Über 7.000 Todesfälle seit Herbst 2023
Wie schon in den vergangenen Monaten bleibt die Zahl schwerer Verläufe weiter niedrig. Wöchentlich weniger als zwei Personen pro eine Million Einwohner mussten mit einer Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt werden; betroffen waren vor allem Personen über 60 Jahre. Im Vergleich zur Grippe sind die Zahlen bei Corona allerdings weiterhin insgesamt deutlich höher.
Laut RKI wurden seit Oktober 2023 rund 400.000 Coronainfektionen durch einen PCR-Test bestätigt. Da dies nur noch bei Patienten gemacht wird, die bei einem Krankenhausbesuch mit einer Infektion auffallen, überrascht es nicht, dass ein knappes Drittel davon (133.000) wegen Corona im Krankenhaus behandelt wurde. Im vergangenen Jahr starben 7.262 Menschen an der Infektion, 96 Prozent davon waren über 60 Jahre alt.
Häufigste Viren: Gewöhnliche Schnupfen-Erreger
Allgemein zirkulieren laut dem Stichprobensystem des RKI vor allem Rhinoviren, also die gewöhnlichen Erreger von Husten und Schnupfen. Sie hatten vergangene Woche einen Anteil von 20 Prozent an den untersuchten Proben. Auf Platz zwei folgte Sars-CoV-2 mit 16 Prozent. Weit dahinter lagen Parainfluenzaviren mit einem Anteil von 4 Prozent.
Update Dieser Artikel wurde auf Basis der aktuellesten Zahlen der Bhörden am 20. September aktualisiert.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Weitere Meldungen | 12. September 2024 | 09:45 Uhr
MDR-Team vor 3 Wochen
@Georg11
Es kommen eben auch immer wieder Varianten vor, die ansteckender sind als vorherige - auch wegen der unzähligen Mutationen. Zudem war der Beginn der Corona-Pandemie auch schon vor mehr als viereinhalb Jahren. Zudem gibt es auch Erklärungen für die immer wieder vorkommenden Herbst-/Winterwellen, unter anderem weil sich die Menschen dann häufiger in Innenräumen aufhalten.
LG, das MDR-WISSEN-Team
Thommi Tulpe vor 3 Wochen
Wann waren Sie das letzte Mal beim Arzt, "NeuerHeip"?
An der Eingangstür meines Hausarztes hängt immer noch ein Schild, das darauf hinweist, dass sich bitte jeder, der vom Schnupfen geplagt ist, die Maske aufzusetzen hat.
Mit Ihrer "Logik" sind Sie sehr unwissend. Wissen Sie wenigsten das?
Thommi Tulpe vor 3 Wochen
Sie werden es nicht glauben, klaus.kleiner:
Ich tue das - auch zum Schutz anderer, so mich mal ein Schnupfen "erwischen" sollte.
Wenn ich jedoch Meinungen wie die Ihre lese, sollte ich vielleicht wie Sie und zu viele andere auch rücksichtslos sein, und gerade dann besonders oft Straßenbahn fahren, so mich die Grippe oder gar Corona mal erwischt hat?