Viren FLIRT-Varianten: Sommer-Coronawelle stagniert
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15. August 2024, 15:23 Uhr
Bleibt die Corona-Sommerwelle nur eine kurze Episode? Seit einigen Wochen bleibt die Zahl der neuen Ansteckungen auf relativ niedrigem Niveau stabil. Allerdings hat das Schuljahr noch nicht überall begonnen.
Das Robert Koch-Institut zählte auch in der vergangenen Woche rund 4.500 neue Ansteckungen mit Covid-19. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza hervor, der am 14. August erschienen ist. Damit verharrt die Zahl neuer Infektionen seit Anfang Juli auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
Da hierbei aber in erster Linie nur Personen erfasst werden, die in Krankenhäusern mit einer Infektion auffallen, liegt die tatsächliche Zahl darüber. Doch auch das Monitoring des Abwassers in zahlreichen deutschen Klärwerken zeigt derzeit kein Wachstum der gemessenen Virenmengen.
Virusverbreitung: Corona überholt Schnupfen
Die Zahl neuer Atemwegsinfektionen insgesamt sank in der Woche bis zum 11. August auf rund 3.300 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Das liegt weiterhin über dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Die Stichproben-Untersuchung des Robert Koch-Instituts erfasste in 17 Prozent der untersuchten Proben Sars-CoV-2 und in 15 Prozent Rhinoviren. Die gewöhnlichen Erreger des Schnupfens kamen also etwas seltener vor als Coronaviren.
Neue Corona-Subtypen können Antikörpern besser ausweichen
Die dominante Corona-Subvariante ist aktuell KP. 3, ein Untertyp der bisherigen Variante JN. 1. Wie zuvor zeichnen sich die neuen Viren durch geringfügige Mutationen in ihrem Andockprotein aus. Dabei wurden Aminosäuren mit der Abkürzung F durch L und R durch T ersetzt, daher die Abkürzung FLIRT für die neuen Subtypen.
Das bedeutet, sie können weiterhin an menschliche Zellen binden, werden aber schwieriger von Antikörpern erkannt. Zu schweren Infektionen führt das nach bisherigem Stand nicht.
Links/Studien
Aktualisierung Dieser Artikel wird seit 17. Juli laufend aktualisiert. Zuletzt haben wir ihn am 15. August auf den aktuellsten Stand gebracht.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 18. Juli 2024 | 17:18 Uhr
MDR-Team vor 4 Wochen
Hallo Damnatur,
die genaue Anzahl ungeimpfter Personen, die im medizinischen Dienst mit Corona arbeiten oder arbeiten dürfen, ist schwer zu ermitteln, da dies von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich ist und sich auch durch gesetzliche Regelungen und Richtlinien ständig ändern kann.
In vielen Ländern gibt es Vorgaben, die den Impfstatus von medizinischem Personal betreffen. In Deutschland etwa gab es bis Ende 2022 eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für medizinisches Personal, die aber nicht mehr in Kraft ist. Viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen haben jedoch eigene Richtlinien oder setzen auf regelmäßige Tests und strikte Hygienemaßnahmen, um das Risiko zu minimieren.
- Das MDR WISSEN Team
MDR-Team vor 4 Wochen
Hallo Damnatur,
Grippeviren treten saisonal verstärkt auf, meist im Herbst und Winter, weil sich die Bedingungen in diesen Monaten besser für ihre Verbreitung eignen: Menschen halten sich vermehrt in geschlossenen Räumen auf, die Luft ist trockener, und das Immunsystem kann durch weniger Sonnenlicht geschwächt sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass Grippeviren „Urlaub“ machen. Sie zirkulieren das ganze Jahr, aber die Infektionszahlen sind außerhalb der Grippesaison deutlich geringer.
Auch Coronaviren können saisonale Muster zeigen, aber sie haben sich in den letzten Jahren auch außerhalb der klassischen Grippezeiten verbreitet. Im Sommer 2020 waren die Inzidenzen tatsächlich niedriger, was durch eine Kombination von Faktoren erklärt werden kann: saisonale Effekte, die Wirkung von Maßnahmen zur Eindämmung und vielleicht auch eine geringere Übertragungsrate bei wärmerem Wetter.
- Das MDR WISSEN Team
Damnatur vor 4 Wochen
Ach ja, Grippe tritt nur in Wellen auf?
Machen die Grippeviren zwischendurch Urlaub?
Und die Coronaviren arbeiten das ganze Jahr?
So, wie bei der Euro 2020?
War die Inzidenz da im Sommer nicht bei Null, trotz massenhafter Tests?