Eine junge Frau liegt mit einem Taschentuch vor der Nase im Bett
Bildrechte: IMAGO/Westend61

Covid-19 Infektionen: Zahl der Erkrankungen geht leicht zurück – Korrektur bei Corona-Varianten

04. November 2024, 15:01 Uhr

Die Corona- und Erkältungssaison läuft. Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts geht die Zahl der neuen Atemwegsinfektionen zwar zurück, bleibt aber auf hohem Niveau. Dazu trägt auch Corona bei.

Autorenfoto von Clemens Haug
Bildrechte: Tobias Thiergen/MDR

Draußen tropft der Himmel, drinnen die Nase: Schätzungsweise 6,4 Millionen Menschen in Deutschland haben sich in der Woche bis zum 27. Oktober mit Husten, Schnupfen oder Corona neu angesteckt. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut hervor. Die offizielle Inzidenz für Atemwegsinfektionen liegt damit bei etwa 7.600 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern. Damit sanken die Zahlen im Vergleich zur Vorwoche etwas. Zugleich sind sie höher als in den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Corona-Inzidenz bei ungefähr 900 – RKI korrigiert Angaben zu Varianten

Wie schon im vergangenen Jahr befinden sich auch die Ansteckungen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 auf hohem Niveau. Auf Basis der Umfragestudie Grippeweb schätzt das RKI die Inzidenz auf aktuell rund 900 neue Ansteckungen pro 100.000 Einwohner und Woche. Die genetische Untersuchung der Viren zeigt, dass weiterhin die Coronavariante KP.3.1.1 dominiert. Dieser Virustyp wurde in 57 Prozent aller untersuchten Genproben entdeckt. Die Zahl ist etwas höher, als in den vergangenen Wochen, da bisher zwei Sublinien dieses Virus separat analysiert wurden. Sie werden nun aber wieder als KP.3.1.1 zusammengefasst, so das RKI im aktuellen Wochenbericht.

Die Corona-Variante XEC, ein weiterer Subtyp der früheren Linie JN.1, verbreitet sich möglicherweise immer noch schneller als andere Sars-Cov-2-Linien. Das geht aus dem Dashboard der zirkulierenden Coronavarianten hervor. Allerdings schätzen sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch das ECDC das Risiko für die öffentliche Gesundheit als gering ein. Das heißt, die Variante verursacht gewöhnlich keine besonders schweren Krankheitsverläufe. Und auch eine spezielle Symptomatik scheint nicht an diese Variante gebunden zu sein.

Warum gibt es unterschiedliche Angaben bei der Corona-Inzidenz?

Aktuell gibt es verschiedene Angaben zur Corona-Inzidenz, die auf unterschiedlichen Daten basieren. Einerseits gibt es, wie während der Pandemie, die Angabe auf Basis der laborbestätigten Infektionen. Diese ist aktuell allerdings deutlich geringer als die Zahl der tatsächlichen Infektionen, da nur noch Krankenhauspatienten mit Symptomen im Labor getestet werden. Das RKI gibt deshalb auch einen Inzidenz-Wert an, der auf dem Umfragetool Grippeweb beruht. Dort können Freiwillige unter anderem positive Schnelltestergebnisse melden. Laut dieser Umfrage ergibt sich aktuell ein Wert von rund 900 Coronainfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche.

Viele Erkältungen – viel Corona

Bei der sogenannten Sentinel-Stichprobe, bei der 38 Arztpraxen aus Deutschland Patientenproben einsenden, hat das zentrale RKI-Labor neben Sars-CoV-2 (21 Prozent) vor allem Rhinoviren, also gewöhnliche Schnupfenerreger, nachgewiesen. Sie waren in 19 Prozent der eingeschickten Proben enthalten. Daneben wurden in seltenen Fällen weitere Erreger wie Adenoviren (6 Prozent), Parainfluenzaviren (6 Prozent) oder humane Coronaviren (5 Prozent) detektiert.

Corona: Aktuelle Symptome

Laut verschiedenen Medien sind die Symptome wie bisher vor allem:

  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Husten
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • und gelegentlich auch noch Verlust von Geschmack oder Geruch

Update Dieser Artikel wurde auf Basis der neuesten Zahlen der Behörden am 4. November aktualisiert.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Weitere Meldungen | 12. September 2024 | 09:45 Uhr

50 Kommentare

MDR-Team vor 19 Stunden

Hallo Ilse,

die Pneumokokken-Impfung ist speziell gegen Infektionen mit "Streptococcus pneumoniae" wirksam, einem der häufigsten Erreger schwerer Lungenentzündungen. Obwohl es zahlreiche Erreger gibt, die eine Lungenentzündung verursachen können, schützt die Impfung vor einem großen Teil schwerer Verläufe und reduziert Komplikationen, insbesondere bei Risikogruppen. Studien zeigen, dass die Impfung das Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Hospitalisierungen senken kann.

Mehr über die Pneumokokken-Impfung finden Sie in diesem Artikel von unseren Kolleg*innen vom BR: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/pneumokokken-impfung-leben-retten-lungenentzuendung-erkaeltung-102.html

- Das MDR WISSEN Team

Ilse vor 2 Tagen

Was interessant wäre, viele eine Lungenentzündung durch Pneumokokken bekommen, ob sich diese Impfung real lohnt, da es ~100 Erreger von Lungenentzündung gibt.

kleinerfrontkaempfer vor 2 Wochen

Solange sich nicht das RKI, die WHO usw. melden können die Bürger ruhig und entspannt bleiben.
Die Beiträge des ÖRR und sonstiger Qualitätsmedien versteht man quasi als Nachholealibi für die vergangenen "Seuchenjahre".
P.S Den Hinweis für Kosten von Grippeschutzimpfungen bleiben die genannten Sprachrohre dezent schuldig.

Mehr zum Thema