Eine junge Frau, die am Bahnhof ihr Smartphone benutzt.
Mithilfe von App-Daten bei einer Schnitzeljagd haben Forscher aus Magdeburg Risikopatienten für Demenz erkannt. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Wissen-News App aus Magdeburg hilft bei Früherkennung von Demenzrisiko

04. Oktober 2024, 18:00 Uhr

Wissenschaftler aus Magdeburg haben mit Hilfe einer App Menschen mit erhöhtem Demenzrisiko identifiziert. Die Forschenden erhoffen sich, feine Anzeichen von Gedächtnisverlust so früher zu erkennen.

Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben mittels Mobilitätsdaten aus einer eigens entwickelten Handyapp Menschen mit einem Risikofaktor für Demenz erkannt. In einer Studie mit 72 Erwachsenen litten ein Drittel der Testpersonen an subjektivem kognitivem Verfall (SCD). Menschen mit dieser Erkrankung nehmen einen Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit wahr, der mit Hilfe neurologischer Tests nicht festgestellt werden kann. Sie erkranken zwar nicht zwangsläufig an Demenz, haben jedoch ein erhöhtes Risiko dafür.

Smartphone-Daten können helfen, subtile Anzeichen von Demenz zu erkennen

Im Experiment sollten die Teilnehmer auf dem Campus der Universität Magdeburg mehrere Gebäude finden, die ihnen die App vorher mit Bild und dem Weg dorthin angezeigt hatte. Personen mit SCD stoppten eher als die Vergleichsgruppe und nutzten öfter die Hilfsfunktion der App. "Wir haben festgestellt, dass sie vor allem an Kreuzungen eher zögern. Das deutet darauf hin, dass bestimmte Entscheidungsprozesse verändert sind. Allerdings sind die Daten noch nicht schlüssig", erklärt die Neurowissenschaftlerin Nadine Diersch, die beim Start-Up "neotiv" mitwirkt. "Dennoch sind die Ergebnisse unserer Studie ein vielversprechender Konzeptbeweis. Sie zeigen, dass Smartphone-Daten helfen können, subtile Anzeichen von kognitivem Abbau in realistischen Kontexten zu erkennen."

Digital leben, Digitalpodcast Logo 87 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR SACHSEN-ANHALT Mo 12.04.2021 16:00Uhr 86:48 min

Audio herunterladen [MP3 | 79,5 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 158,3 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/mdr-sachsen-anhalt/podcast/digital/podcast-digital-leben-technologien-neurowissenschaft100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Digital leben, Digitalpodcast Logo 87 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
87 min

MDR SACHSEN-ANHALT Mo 12.04.2021 16:00Uhr 86:48 min

Audio herunterladen [MP3 | 79,5 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 158,3 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/mdr-sachsen-anhalt/podcast/digital/podcast-digital-leben-technologien-neurowissenschaft100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Dies sei wichtig, da bisher erhältliche Medikamente gegen Erkrankungen wie Alzheimer nur wirksam sind, wenn sie in einer frühen Phase der Krankheit angewendet werden. Diersch ergänzt mit Hinsicht auf die neue Studie: "Das zeigt, dass digitale Technologien wie mobile Apps völlig neue Möglichkeiten bieten, kognitive Funktionen unter realistischen, niedrigschwelligen Bedingungen zu beurteilen. Dies könnte in Zukunft helfen, subtile kognitive Veränderungen und damit Vorboten einer Demenz früher als heute zu erkennen."

pm/jar

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 19. September 2024 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

D.L. vor 5 Wochen

Nicht jedes Auftreten von Alzheimer Demenz ist kausal solchen untersuchten Einflüssen zuzuschreiben...
Unabhängig davon ist natürlich die Einschränkung von Pestiziden ohnehin zu begrüßen.

D.L. vor 5 Wochen

Sorry, wie ihr Kommentar...
Es ist bereits bewiesen, das Alzheimer Demenz im6 früher Phase besser behandelbar ist als später. Deshalb Früherkennung.
Übrigens fährt es mit gerade schwer die Etikette einzuhalten und sachlich auf so einen unnötigen Kommentar zu antworten...

kleinerfrontkaempfer vor 5 Wochen

Alzheimer Demenz + selbstgemachte Zivilisationskrankheiten.
Forschungen in Kalifornien haben eindeutig den Zusammenhang der Anwendung von Pestiziden und dem Risiko der Erkrankung nachgewiesen. Federführend eine dt. Wissenschaftlerin, Frau Prof.Beate Ritz von der Californ.Uni. Ihr Apell an die Politik wenn schon kein Verbot, dann ein verbindliches Register für die Ausbringungsflächen. So wie es kalifornien vormacht.
Inzwischen ist auch in Dtl. Parkinson als Berufskrankheit bei der berufl. Anwendung anerkannt. Was aber passiert mit den Verbrauchern!?
Eine APP als Indikator für das Ereignis beruhigt, tröstet, lenkt gezielt auf die Wirkung.
Und die URSACHE????

Mehr zum Thema