Internationale Raumstation ISS-Projekt: Schüler in Frankreich schreiben Diktat aus dem All
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06. September 2021, 15:39 Uhr
Ein Text zum Mitschreiben aus 400 Kilometern Höhe: Der französische Astronaut Thomas Pesquet hat von Bord der Weltraumstation ISS einen Text der Schriftstellerin Marguerite Duras vorgelesen – mit hunderten Teilnehmern im Luft- und Raumfahrtmuseum in Le Bourget bei Paris. Deutsche Schüler sollen dagegen mit ISS-Unterstützung Programmieren lernen.
Bei dem Text handelte es sich um einen Auszug aus dem Roman "Damm gegen den Pazifik". In Frankreich ist das Diktat eine Art Nationalsport. Zu den bekanntesten Rechtschreibwettbewerben gehört das "Dictée pour les Nuls" (Diktat für Nulpen). Legendär war das "Dicos d'or" (etwa: Goldene Diktate), das von Frankreichs Literaturpapst Bernard Pivot 1985 ins Leben gerufen wurde und jährlich bis 2005 stattfand.
Deutsche Schüler machen Computer-Experimente im All
Ebenfalls um die Bildung auf der Erde kümmert sich der deutsche Raumfahrer Matthias Maurer. Der ESA-Astronaut wird bei seiner im November beginnenden Mission auf der ISS einen Minicomputer mitführen, mit dem Schulklassen Experimente durchführen können. Das Gerät namens "Calliope mini" soll kinderleicht zu programmieren sein, indem vorgefertigte Code-Blöcke wie Legosteine zusammengesetzt werden.
Die Schülergruppen sollen sich vor allem Idee überlegen, was "Calliope mini" mit seinen Sensoren messen soll. So könnte zum Beispiel die Temperatur auf der Raumstation gemessen werden. Oder sie stellen fest, wie lange das Licht in den Modulen an ist. Oder ob ein Warnsignal ertönen soll, wenn der Kohlendioxid-Gehalt einen bestimmten Wert überschreitet. Damit soll bei jungen Menschen der Spaß am Programmieren geweckt werden - und dazu Begeisterung für Wissenschaft, Technik und das Weltall. Wie das Projekt funktioniert, erklärt Maurer in diesem Video:
cdi/dpa